„Eine tolle Sache und ein Beitrag, damit sich Menschen mit Theologie beschäftigen“, sagt Tobias Schneider, der bei der Landeskirche Ansprechpartner für das Projekt war. Schneider, der die Missionarischen Dienste leitet, stellt freilich klar, dass es sich hier nicht um ein Kinderprogramm handelt: „Dazu sind die Beiträge zu dicht und auch zu anspruchsvoll.“
Bibelprojekt - Für Kinder zu komplex
In der Tat sind die Erklärvideos komplex. Hier werden nicht einfach biblische Themen aufbereitet, sondern die Bücher der Bibel systematisch in ihrer Struktur erklärt. Das ist immer noch schneller und einfacher, als wenn man sich durch den Text arbeiten muss, aber eben auch deutlich mehr als eine nette kleine Kinderbibelgeschichte über Josef und seine Brüder.
So findet sich die Zielgruppe der Kurzfilme auch im Kreis derer, die sich mit biblischen Inhalten intensiv beschäftigen wollen: Vikare und Diakone in der Ausbildung, Teilnehmer von Bibelwochen oder Hauskreise. Das Video kann den Auftakt bilden zu einer vertieften Auseinandersetzung und eigenständigen Lektüre. Man weiß dann immerhin schon mal, worum es grob geht.
Auch im Bibliorama in Stuttgart sind die Videos schon zum Einsatz gekommen sowie vereinzelt im Konfirmandenunterricht. Poster und ein sogenanntes Coffee-Table-Book ergänzen das Online-Angebot: So gibt es eben auch Möglichkeiten, in Papierform mit dem Bibelprojekt zu arbeiten.
Der Brief von Paulus an die Römer: Gedruckte Plakate ergänzen das Online- Angebot. Foto: Visiomedia
Es ist weltweit kostenlos zugänglich, die Videos dürfen jederzeit verbreitet und genutzt werden. Ein echtes Stück Missionsarbeit also, das zwischenzeitlich auch darin seinen Audruck findet, dass es in etwa 15 Sprachen übersetzt wurde.
Eine davon ist Chinesisch. Was das bedeuten kann, hat der Leiter der Missionarischen Dienste in Württemberg, Tobias Schneider, auch selbst schon einmal erleben dürfen. Eine junge Chinesin, die als Geflüchtete nach Deutschland kam und Christin geworden war, suchte nach Mittel und Wegen, wie sie trotz ihrer noch mangelhaften Sprachkenntnisse etwas über die Bibel erfahren konnte. Sie stieß schließlich auf das Bibelprojekt in der Variante „Mandarin“ und ließ sich auf ihrem Smartphone Film für Film durch die Heilige Schrift führen.