Sie kamen in zwei verschiedene Krankenhäuser, damit es in der Notaufnahme schnell geht. Vangelis erinnert sich gut an die erleichterten Gesichter der Ärzte und des Krankenhauspersonals, als er mit seinen Söhnen selbstständig den Krankenwagen verlassen und in die Notaufnahme laufen konnte. Das Krankenhaus hatte nämlich nur die Meldung bekommen, dass sich eine Familie mit dem Auto überschlagen hatte. Alle waren auf das Schlimmste vorbereitet. „Wir sind dann tatsächlich alle aus dem Krankenhaus entlassen worden und trotz des Unfalls, mit dem Auto von Freunden und sechsstündiger Verspätung, weiter gefahren zu meiner Schwägerin und ihrer Familie und konnten dort alle in die Arme schließen. Das war sehr emotional“, sagt Vangelis. Sogar die Weihnachtsgeschenke haben den Unfall in der abgebrochenen Dachbox fast völlig unversehrt überstanden. Die Familie konnte am 28. Dezember, vier Tage nach dem Unfall, mit Freunden in den Skiurlaub fahren.
Die Bilder von Heiligabend 2019 zeigen, wie stark das Auto beschädigt wurde. Foto: Privat
Heil geblieben sind die Geschenke in der Dachbox. Foto: Privat
Verkehrsunfall an Heiligabend - Spuren bleiben
Nun jährt sich der Unfall zum ersten Mal. Die Familie möchte ihren gemeinsamen zweiten Geburtstag und Jesu Geburtstag zusammen feiern und auf das Leben anstoßen. Ohne Spuren ist der Unfall nicht geblieben. Sie sprechen viel darüber, einige Familienmitglieder waren in einer Trauma-Therapie. Auch die Kinder hat der Unfall verändert. So kommt die Tochter im Teenageralter nach einem Streit oft selbst zu den Eltern und entschuldigt sich.
Das vergangene Jahr war einfach anders, sagt Aleko Vangelis, auch in Bezug auf Corona: „Über was beschweren wir uns jetzt eigentlich? Was fällt uns da jetzt so schwer? Wenn wir an den Unfall denken: Es ist nichts selbstverständlich! Und wir dürfen jeden Tag dankbar sein, dass wir leben und einander haben. Das ist uns im letzten Jahr schon sehr bewusst geworden.“ □
◼ Radiobeitrag über Aleko Vangelis: www.kirchenradio.de/beitraege