Ein großer Posten im Haushaltsplan 2020 sind die Bauprojekte. So wird bekanntlich der Oberkirchenrat neu gebaut – für 60 Millionen Euro. Hinzu kommen hier noch weitere 2,8 Millionen für einen erweiterten ökologischen Baustandard. Außerdem wird die Küche im Stift Tübingen saniert, das schlägt mit 3,9 Millionen Euro zu Buche. Die Sanierung des Schlossareals beim Schulzentrum in Michelbach beträgt rund 1,9 Millionen Euro, im Internat und für die Digitalisierung der Schule sind weitere 1,85 Millionen Euro eingeplant. In die Autobahnkirche Sindelfinger Wald investiert die Landeskirche eine Million Euro, später, wenn sie gebaut ist, zahlt die Landeskirche jährlich 55 000 Euro für den Betrieb.
Aber nicht nur in Gebäude soll investiert werden. So sind für Kirchenbindung und missionarischen Gemeindeaufbau bei jungen Erwachsenen jeweils 600 000 Euro veranschlagt.
In ihrer Wortmeldung für den Gesprächskreis Lebendige Gemeinde betonte Andrea Bleher, wie wichtig es sei, den Verteilbetrag an die Gemeinden auf vier Prozent zu erhöhen. Bleher forderte die nächste Landessynode dazu auf, mehr für die Ehrenamtlichen zu tun und regte an, einmal jährlich einen Ehrenamtskongress einzuberufen. Investitionen in die Familien- und Jugendarbeit seien für die Zukunft der Kirche wichtig.
Anita Gröh sagte für den Gesprächskreis Offene Kirche, dass die Landeskirche finanziell gut da steht. „Aber wir haben auch ordentlich ausgegeben“. Sie kritisierte, dass die Landeskirche nicht in den sozialen Wohnungsbau direkt investiert. Darüber hinaus müsse die Kirche noch viel mehr tun zur Bewahrung der Schöpfung und zum Klimaschutz.
„Wir fördern die Gemeinden reichlich“, sagte Harry Jungbauer für den Gesprächskreis Evangelium und Kirche. Als Beispiele nannte er die Zuwendungen an die Kirchengemeinden in Höhe von vier Prozent und die Ausgaben für Flüchtlingsarbeit. Gleichzeitig mahnte er, dass die Ausgaben für den Neubau des Oberkirchenrats nicht zu einer „Neiddebatte“ führen dürften. „Das ist keine Geldverschwendung, sondern eine gute Geldanlage“, betonte er.
„Wir sind eine reiche Kirche“; konstatierte Matthias Böhler für den Gesprächskreis Kirche für morgen. Die Frage, ob die Kirche ihren großen finanziellen Spielraum auch zukunftsgerecht nutze, beantwortete er mit einem Ja. Allerdings wünschte er sich, dass die Kirche ein Bild davon entwirft, wie Kirche in Zukunft aussehen soll. Er forderte deshalb auch, dass künftig zehn Prozent aller Ausgaben in neue Initiativen fließen.
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