Der Künstler, der in Wien und Paris Malerei und Bildhauerei studierte, hat sich intensiv mit der künst-lerischen Umsetzung des Themas beschäftigt. Um dem Betrachter Aspekte wie Vergangenheit und Gegenwart, Leben und genommenes Leben, Unrecht und Bewusstsein nahe zu bringen, stellt Dantes die Kreuze sowohl als Positivform als auch als Negativformen dar, die er aus der Edelstahlfläche herausgearbeitet hat. Die Dualität macht den künstlerischen Reiz der Plastik aus, deren Oberflächen aus geschliffenem und an der Innenseite schwarzbraun patiniertem Edelstahl bestehen.
In diesem Atelier arbeitet René Dantes.
© Foto: Waltraud Günther
Großen Wert legte Dantes darauf, dass die Stele durch ihre Fernwirkung „den unbedarften Friedhofsbesucher neugierig machen und dazu anregen soll, sich ihr anzunähern“, andererseits aber auch, „dass deren Größe den Betrachter nicht einschüchtern darf“. Für ihn, sagt Dantes, sei die Gestaltung der Stele ein sensibles Thema gewesen, beinhalte diese doch eine Fülle verschiedener Anforderungen. „Wichtig war mir, jungen Menschen zu zeigen, dass man sich für Frieden und Freiheit einsetzen muss“, betont der Bildhauer. Zudem habe er sich immer wieder gefragt: „Wie kann ich hierbei verschiedenen Seiten gerecht werden?“
Dantes hat nach Familienangehörigen der Kinder gesucht. Die Gedenkkreuze der Kinder, von denen er Angehörige ermitteln konnte, hat er bewusst auf Augenhöhe platziert.
Für seine Plastiken und Skulpturen hat René Dantes zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Einen Preis bekam er unter anderem für sein Mahnmal der Kasernen-Gedenkstätte in Radolfzell. Für den preisgekrönten Künstler gibt es nur zwei Dinge, die ihm wichtiger sind als seine Kunst: „Mein Glaube und das Füreinander und Miteinander mit Menschen.“