Die Nordstadtkids sind ein Angebot der Mitternachtsmission im Kreisdiakonieverband Heilbronn. „Sozialraum-orientierte und stadtteilbezogene Kinder- und Jugendarbeit“ heißt so etwas offiziell. Die Arbeit ruht auf drei Säulen: aufsuchende Arbeit, Arbeit in Einzelgesprächen und Gruppenarbeit.
Zweimal wöchentlich sind die Mitarbeitenden mit ihrem Bus voller Spielgeräte auf zwei Spielplätzen unterwegs und hören so ganz ungezwungen, was bei den Kindern und Jugendlichen gerade so los ist.
„Wir versuchen, Alternativen für oft negative Konfliktmuster aufzuzeigen“, erläutert Born. In Einzelberatungen geht es im spielerischen Kontext, zum Beispiel beim Kochen oder Basteln, um Konflikte in der Schule, zu Hause oder mit Gleichaltrigen. Zusätzlich gibt es einmal wöchentlich die Jungschar für Sechs- bis Zwölfjährige, eine gemischte und jeweils eine nach Geschlechtern getrennte Gruppe für die Älteren.
Nordstadtkids - Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund
Die Herkunft der Kinder ist unterschiedlich: In der Nordstadt leben viele Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund, außerdem gibt es aktuell und ehemals obdachlose Familien. Darunter mischen sich aber auch Kinder ganz ohne Migrationshintergrund aus der bürgerlichen Mitte. „Wir wollen für alle da sein und deswegen freuen wir uns, wenn auch Kinder aus gefestigten Verhältnissen zu uns kommen“, sagt Born.
Bei der Theateraufführung sind dann vor allem die Jungscharler dabei. „Die Teenies haben sich bewusst dagegen entscheiden“, erzählt der Sozialpädagoge. Damit soll auch gezeigt werden, dass man eben nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche da ist und dass die sich bei den Nordstadtkids auch wohl fühlen. Nach der Tanzübung werden die Kinder in Gruppen eingeteilt. Eine übt Szenen, eine Zweite bastelt an den Requisiten und eine Dritte backt Kekse, die als Einladung an die Nachbarschaft verteilt werden sollen.
Durchhalten - Theateraufführung der Nordstadtkids
Sechs Kinder sind mit Born zusammen in dem kleinen Büro. „Durchhalten“ ist das Thema, dabei wird nun die Szene „Wüstenwanderung“ angegangen, frei nach der Wanderung von Mose und dem Volk Israel. Einige haben ihre Textzeilen schon gelernt. „Ich vergesse immer alles, nur den ersten Satz kann ich“, sagt Asil und seufzt. Born verspricht, nochmals einzeln zu üben.
In der Wüste sind die Juden damals gewandert, also heißt es jetzt auch aufstehen und immer schön im Kreis um den Tisch laufen. Arian ist der Erzähler, der Achtjährige muss ganz schön viel Text vorlesen. Als alle einmal durch sind, wird darüber gesprochen. „Wenn ihr hängen bleibt, ist das kein bisschen schlimm, ich helfe euch auch, aber ihr müsst als Gruppe zusammen- und durchhalten“, gibt Born den Kindern mit auf den Weg. Und das wollen sie bei der Aufführung auf jeden Fall beweisen.¦
Das Theater unter dem Titel „Durchhalten“ sollte ursprünglich am 22. März um 17 Uhr in der Wartbergkirche Heilbronn aufgeführt werden. Wo und ob die Veranstaltung stattfindet, ist zu gegebener Zeit zu erfahren unter Telefon 07131-3900-751, Internet: www.nordstadtkids-heilbronn.de