Gespielt wird das Stück vom Theater „Tempus fugit“ aus Lörrach. Initiiert und in Auftrag gegeben wurde es von der „Stiftung Präventive Jugendhilfe“, die 20.000 Euro für die Entwicklung des Projekts zur Verfügung gestellt hat, weitere 5000 Euro sind vom Land Baden-Württemberg zugesagt. Die Stiftung Präventive Jugendhilfe widmet sich der Förderung von am Gemeinwesen orientierten, aufs Lebensumfeld bezogenen Angeboten der Jugendhilfe. Sie wird von Evangelischer und Katholischer Kirche, Privatpersonen und Unternehmern, sowie gemeinnützigen Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe unterstützt.
Warum Theater? Warum gerade das Stück „Fisch im Netz“? „Über das Medium Theater kann man Lebenssituationen erarbeiten, die im regulären Schulunterricht nur schwer zu vermitteln sind“, sagt Stiftungsvorstand Siegfried Hoch. Außerdem habe die Stiftung schon lange vorgehabt, das Thema „Digitalisierung“ in den Blick zu nehmen. Gemäß dem Stiftungszweck gehe es darum, Hilfe anzubieten, „bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist“, sagt Hoch.
Für Rita dreht sich alles nur noch ums Handy. „Was soll ich bloß machen?“, will Fin wissen. „Vielleicht ihr das Handy wegnehmen und es Rita nur für eine halbe Stunde pro Tag zurückgeben“, so eine Meinung aus dem Schülerkreis. Rita will scheußliche Bilder ins Netz stellen, vielleicht sogar einen eigenen Schwarm gründen. Dürfen sich Freunde gegenseitig ausschließen? An wen kann man sich wenden, wenn das Handy auf einmal für mehr Angst als Freude sorgt? 45 spannende Minuten sind schnell vorbei.
„Ich muss gestehen, dass ich Gänsehautmomente hatte“, sagt Marie Herzogin von Württemberg, Stiftungsratsvorsitzende der Präventiven Jugendhilfe, nach der gelungenen Premiere. Der Gesprächsbedarf der Schülerinnen und Schüler ist groß. Sucht? Cyber-Mobbing? Ausgrenzung? Habt ihr sowas ähnliches auch schon mal erlebt? Es gibt viele Fragen, die in der pädagogischen Aufbereitung mit Theater-Leiterin Karin Maßen ausführlich besprochen werden. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. „Wir legen Wert auf die Nachbereitung im Unterricht. Dafür stehen 15 medienpädagogisch geschulte Mitglieder unseres Spielzeitteams im Alter von 18 bis 23 Jahren bereit“, erklärt Karin Maßen und freut sich auf weitere Aufführungen in Schulen in ganz Baden-Württemberg.
Das Theater „Tempus fugit“ aus Lörrach präsentiert sich im Internet unter www.fugit.de