Den Motorradführerschein hat er mit 18 gemacht und dann lange liegen lassen. Erst nach einer Scheidung und Lebenskrise stieg er wieder in den Sattel, „und das ist typisch für viele“. Motorradfahren als Aufbruch, als kleine Flucht, als eine Sehnsucht nach neuem Leben und Abenteuer.
„Diese Sehnsucht ist es auch, die das Motorradfahren mit dem Glauben verbindet“, sagt Witzel. Biker als Menschen, die auf Sinnsuche sind, die das Gefühl von Freiheit und Individualität erfahren wollen. Das macht sie durchaus empfänglich für Botschaften des Glaubens, zumal viele Motorradfahrer sich der Gefahr bewusst sind, die ihr Hobby mit sich bringt.
Ein mancher hat schon erleben müssen, dass ein Freund stirbt, dass es knapp war oder man schwer verletzt wurde. Entsprechend offen sind viele für tröstliche Worte, für den Segen, den sie für die bevorstehende Tour erbitten.
Bei vielen Motorradfahrern gibt es eine erstaunliche Offenheit für christliche Themen. Foto: epd-bild
Immer wieder ist es ein Erlebnis, wenn Motorradgruppen zu Gottesdiensten kommen. Frank Witzel hat das erlebt, als er mit einer christlichen Biker-Gruppe von Flensburg ins Kleinwalsertal fuhr. „Unsere Kirche braucht diesen antibürgerlichen Impuls“, lautet seine Überzeugung.
Rund 50 Motorradgottesdienste sind in der Broschüre aufgelistet, die auf der CMT verteilt wurde. Sie beginnen Mitte April und enden Mitte Oktober, am Heiligabend gibt es in Leonberg-Glemseck ein Weihnachtstreffen.
Viele dieser Veranstaltungen sind unter freiem Himmel, mit Bierbänken und Bühnen ausgestattet und Parkmöglichkeiten für die Hundertschaften der Motorräder. Anschließend gibt es zumeist etwas zu essen und zu trinken – sowie ein Segensbändchen für das Bike.
◼Weitere Informationen im Internet unter www.motorrad-und-kirche.de