Tagungshaus Hohebuch - Evangelisches Bauernwerk
In den 70er-Jahren stellte das Tagungshaus in Hohebuch dann auf Ganzjahresbetrieb um. Nun gab es umfassende Angebote auf vielen Gebieten, Kurse für Zivildienstleistende und Hilfen bei der Bewältigung des Strukturwandels im ländlichen Raum. Überdies wurden Bezirksarbeitskreise gebildet, Ableger des Bauernwerks waren fortan in vielen Dekanatsbezirken zu finden.
In der nächsten Dekade wurde die landwirtschaftliche Familienberatung intensiviert. Es gab viele Themen: die eng verflochtenen Familienbetriebe, ihre Herausforderungen und Alltagsschwierigkeiten, der Generationenwechsel und die Problematik, dass immer mehr Höfe ganz ohne Nachfolger dastanden.
Wiederum zehn Jahre später kamen die gesellschaftlichen Themen dazu. Das Stadt-Land-Gefälle, die Kommunikation mit den Menschen aus der Stadt, die immer seltener einen Bezug zur Landwirtschaft hatten. Verständnis zu wecken für die, die als Bauern ihr Geld verdienen müssen, gehört auch in der Gegenwart zu den großen Herausforderungen, denen sich das Bauernwerk stellen muss.
Bis heute ist es eine rechtlich selbstständige Organisation, aber fest in die Strukturen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg eingebunden. Der christliche Glaube ist die Basis, und kein Zusatzprogramm, das man wahlweise buchen kann. „In allen unseren Kursen hat die Andacht ihren Platz“, sagt Veronika Grossenbacher. Noch immer ist die Verbindung von Glaube und praktischer Lebenshilfe das Erfolgsrezept. Auch weil bei den Menschen auf dem Lande die Kirche noch viel selbstverständlicher zum ben dazu gehört als in den großen Städten.
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