Das Osterfest wurde im evangelischen Raum traditionellerweise sonntags begangen. Aber in den vergangenen Jahrzehnten wurden auch in den evangelischen Kirchen wieder Osternachtsfeiern und Osterfeuer am Samstag beliebt, welche in der Alten Kirche zentrale Bedeutung hatten.
Schon der Apostel Paulus hält es schriftlich fest, was der Kern des christlichen Glaubens ist: „Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferweckt worden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen“ (1. Korinther 15,3-5).
Dieses Geschehen sprengt alle menschlichen Maßstäbe und Vorstellungen. Die innere Kraft des christlichen Glaubens ist so stark, dass sie alle äußeren Ketten zerreißen kann. Daher ist das Ei ein passendes Symbol für das österliche Geschehen. Im Verborgenen entwickelt sich das neue Leben und zerbricht schließlich die Schale des alten. Schon früh begann der Brauch des Ostereis. Bei Worms wurden zwei mit Tupfen und Streifen bemalte Gänseeier aus dem vierten Jahrhundert nach Christus gefunden.
Das Leben siegt über den Tod
An Ostern wollen wir feiern. Denn das Leben siegt über den Tod: „Es war ein wunderlich Krieg, da Tod und Leben ‘rungen; das Leben behielt den Sieg, es hat den Tod verschlungen.“ So dichtete Martin Luther (Evangelisches Gesangbuch 101,4). Jeder Sonntag kann den Glanz des Ostermorgens widerspiegeln. Es ist der Tag des Herrn (Offenbarung 1,10). Der Sonntag soll Gott gehören. Man hört es in vielen Sprachen: Sonntag heißt auf Spanisch „domingo“, auf Italienisch „domenica“. Das ist vom Lateinischen „dominus“, Herr, abgeleitet. Im deutschen Wort Sonntag strahlt der Sonnenschein des Ostermorgens.
Zum Weiterdenken
Fragen zur Vertiefung zum Abschluss der siebenwöchigen Passionszeit:
■ Was gehört für Sie auf jeden Fall zum Osterfest dazu und was zum Sonntag?
■ Die Farbe Weiß steht für den Sonntag. Welche Eigenschaften verbinden Sie mit dieser Farbe?