Der ehemaligen Kindergartenleiterin in Aach war es schon immer wichtig, den Kindern die Natur mit all ihren märchenhaften, aber auch realen Geheimnissen und Wundern nahe zu bringen. Als Buchautorin hat sie dies in drei Werken für den Kindergarten thematisiert. Sie hat auch Lieder geschrieben und selbst komponiert.
Ein Ort für die Seele: Elke Bouctots Geschichtengarten in Rexingen. Foto: Bärbel Altendorf-Jehle
Elke Bouctot ist im evangelischen Glauben fest verankert und hat für ihre Verdienste die Brenz-Medaille erhalten. Sie war lange Zeit stellvertretende Vorsitzende der Landeskirchlichen Mitarbeitervertretung sowie Mitglied im Frauenbeirat der Landeskirche Württemberg und Mitglied der arbeitsrechtlichen Kommission und ständigen Konferenz der Gesamtausschüsse der evangelischen Kirchen in Deutschland.
Rötebergkoppel - Zeit und Raum um Geschichten zu lesen
Beim Rundgang durch den Garten gibt es viel zu entdecken, unter anderem Geschichten bei den sieben Türen. Bouctot hat Märchen der Gebrüder Grimm mit einer eigenen Kindergeschichte verwoben. Die Kinder lernen unter anderem die Gnulpse kennen, dicke Würmer mit lustigfreundlichen Gesichtern, die fleißige Gärtner sind. Die Geschichten können von den Erwachsenen auf der gemütlichen Sitzbank vorgelesen werden. Größere Kinder dürfen sich in das gemütliche Lesehäuschen verkrümeln und sie selbst lesen.
Im Geschichtengarten lässt sich mehr Zeit verbringen, als es anfang den Anschein hat. Beim Eintauchen in das Wiesengrundstück und mit der Bereitschaft, sich auch Zeit zu nehmen, im Gras zu liegen, Schmetterlinge zu beobachten, mit den Naturhölzern kreativ zu werden, vergehen die Stunden wie im Flug. Dann ist es ein bisschen so wie früher, als die Kleinen ärgerlich darauf reagierten, wenn die Eltern sie zum Abendessen nach Hause riefen, obwohl sie doch noch gar nicht fertig mit Spielen waren.
Die älteren Semester können sich die Hochbeete anschauen. Der Garten zeigt beispielhaft, wie auf engem Raum und ohne Bücken und Umgraben gepflanzt werden kann. Als Pferdeliebhaberin verwendet Elke Bouctot dafür natürlich den Pferdemist des Hofes. Die 72-Jährige ist Selbstversorgerin und kümmert sich dabei auch immer wieder um junge Reisende aus aller Welt, die über die Organisation „workaway“ hier ein Zuhause auf Zeit finden. Das ist ihr kein bisschen zu viel: „Ich liebe es, junge Menschen um mich zu haben. Ich reise nicht mehr gerne, aber mit diesen jungen Menschen kommt die ganze Welt zu mir. Sie lernen von mir und ich von ihnen“, sagt Elke Bouctot, die fließend Englisch und Französisch spricht.