Was das umweltgerechte Handeln angeht, fällt vielen Menschen vor allem eines schwer: der Verzicht. Es ist eine tolle Nachricht, wenn das Schiff oder das Flugzeug demnächst weniger Abgase ausstößt, aber auf die Reise ganz verzichten? Das fällt dann schon deutlich schwerer, da zahlt man lieber eine Ausgleichsabgabe, wie sie von der Initiative „atmosfair“ angeboten wird.
Umweltbewusstsein durch wirtschaftliche Anreize steuern
Viel effektiver, als auf das reine Umweltbewusstein zu setzen ist es also, das Ganze wirtschaftlich und politisch zu steuern: So wird die Zahl der Flüge schnell abnehmen, wenn die Tickets nicht mehr zu Spottpreisen verramscht werden. Die Billigfliegerei, die Anfang der 2000er-Jahre aufkam, war ein Bärendienst für die Umwelt.
Hingegen ist die Mehrwertsteuersenkung für die Deutsche Bahn ein erster Schritt in die richtige Richtung. Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen das auf das Verhältnis von Flug- und Bahnreisen im Inland tatsächlich hat.
Foto: Tim Reckmann
Interessant sind auch Initiativen wie die Konuscard im Schwarzwald, die Albcard oder die Hochschwarzwald-Card. Dabei bekommen Urlauber mit der Übernachtung die Bahn- und Busfahrkarte gratis dazu. „Die Angebote von Bussen und Bahnen sind oft besser als man denkt, viele kennen sie nur nicht“, sagt etwa Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg.
Ein Umweltbewusstein per se ist natürlich überhaupt nichts Negatives. Man muss es nur ein wenig in eigenes Handeln umsetzen und das eine oder andere Mal wohl auch verzichten: aufs Auto, den Urlaub, den Konsumartikel. Erst dann wird sich tatsächlich und nachhaltig etwas ändern.