Wunschzettel kurz halten
Eigentlich eine feine Sache, so ein Wunschzettel: Die Kinder schreiben auf, was sie sich wünschen, die Erwachsenen arbeiten die Liste ab. Doch meistens stehen auf dem Wunschzettel viele Dinge, die dem Kind gar nicht so wichtig sind. In der Regel gibt es einen Herzenswunsch. Wenn sich der erfüllen lässt, umso besser. Die langen Listen mit den vielen „Das-auch-noch-Wünschen“ sind vor allem der Werbeflut der Vorweihnachtszeit geschuldet: Der Briefkasten quillt über mit Prospekten, im Fernsehen laufen Spots für blinkenden Plastikkram in Dauerschleife. Das weckt Begehrlichkeiten, aber sind das Wünsche?
Gut überlegte Überraschungen
Wer seine Kinder oder Enkel gut beobachtet, der erkennt auch einen Herzenswunsch, der gar nicht auf der Liste steht. Da gibt es das Brettspiel, das der Sohn immer so gern bei seinem Freund spielt. Oder die Kinderzeitschrift, die die Tochter im Wartezimmer des Kieferorthopäden immer so gerne liest. Wenn dann an Weihnachten ein Abo dieser Zeitschrift oder das besagte Brettspiel unterm Baum liegt, ist das eine Überraschung, die Freude macht – und alles andere als ein Verlegenheitsgeschenk.
Zeit schenken
Die Patentante ist zu Besuch, doch beim Gang ins Kinderzimmer wird ihr mulmig: Oh je, die Regale sind mehr als voll, die Spielzeugkisten quellen über. Und jetzt soll sie diese Masse an Weihnachten noch um eine Puppe erweitern, obwohl da schon sechs andere in der Wiege gestapelt sind? Dann doch lieber eine gemeinsame Unternehmung verschenken. Das kann ein Besuch im Schwimmbad mit der großen Wasserrutsche sein, ein Nachmittag in einer Trampolinhalle, ein Besuch im Kino oder einer Mitmach-Ausstellung für Kinder. An die gemeinsam verbrachte Zeit erinnern sich später beide gerne.
Gutschein mit Plan
Für Kinder ist ein Gutschein sehr abstrakt. Wer eine gemeinsame Unternehmung verschenkt, kann dazu noch ein passendes Sachgeschenk mit einpacken: für die Trampolinhalle die nötigen Socken dazu, für den Besuch im Spaßbad die Badeschlappen. Vor allem ist wichtig, die Einlösung nicht dem Kind zu überlassen, sondern konkrete Vorschläge zu machen, wann die Unternehmung starten soll. Und zwar möglichst bald: Für ein Kind ist ein Ausflug zum Zelten in den Sommerferien noch ewig hin. Deshalb lieber etwas aussuchen, was sich auch schnell in die Tat umsetzen lässt.
Der Herzenswunsch: ein Hund
Tiere stehen auf der Wunschliste von vielen Kindern ganz weit oben: ein Hund als Kamerad und Spielgefährte, ein Kaninchen zum Kuscheln ... Letzteres ist allerdings ein Flucht- und kein Schmusetier. Mit der Verantwortung für einen Hund ist ein Kind definitiv überfordert, es sind die Erwachsenen in der Familie, die entscheiden müssen, ob sie einen Familienzuwachs auf vier Beinen möchten. Und zwar nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern für viele Jahre. Diese Entscheidung fällt man leichter, wenn man erst mal einen Hund vom Tierheim regelmäßig ausführt. Ein Vorhaben, das sich symbolisch verschenken lässt: zum Beispiel als Kalender, in dem die Tierheimbesuche eingetragen sind.
Selber machen mit Vergnügen
Für Jungs und Mädchen, die gern werkeln, gibt es schöne Sets zu kaufen: Filzwolle in abgestimmten Farben, einen Werkzeugkoffer mit Hammer, Feile, Zange, Boxen mit Kratzbildern und Glitzerstaub. Schöne Dinge, zweifellos. Doch Kinder brauchen es gar nicht so perfekt. Eine Kiste mit Holzresten in verschiedenen Größen, ein Karton mit Stoffen in unterschiedlichen Mustern, Papiere in vielen Farben und Stärken: Damit können Kinder die tollsten Sachen machen.
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