„Es soll sichtbar werden, was alles möglich ist, wenn man Kinder fördert, die sonst nicht solche Chancen erhalten“, sagt Cornelia Eberle. Und rennt damit bei Oliver Hauser offene Türen ein. Sein Job bei der WPR ist die Musikvermittlung: „So können wir Menschen erreichen, die üblicherweise nicht im Sinfoniekonzert sitzen. Und denen ein Erlebnis ermöglichen, die sich ein Konzert nicht leisten können.“ Die WPR hat auch schon früher mit „Sterntaler“ zusammengearbeitet. Kultur hilft, die Persönlichkeit zu stärken. Das, sagt Oliver Hauser, sollte nicht nur denen offenstehen, bei denen Geld kein Problem ist.
Jetzt ist er sozusagen Intendant und Regisseur und muss zusammenfügen, was in den Workshops geschaffen wird. Mit einer Gruppe studiert der Tanzlehrer Levent Gürsoy Choreographien ein. In einer anderen Gruppe malt die Reutlinger Künstlerin Buket Aslantepe mit den Kindern Bühnenbilder.
In der Werkstatt wird das Bühnenbild dazu gemalt und Flötist Peter Eberl unterstützt die Kinder musikalisch. Foto: Wolfgang Albers
Oliver Hauser ist Regisseur der Aufführung. Die Faszination steht dem Jungen ins Gesicht geschrieben: So klingt ein Flügel. Foto: Wolfgang Albers
Und gleich drei Gruppen proben mit WPR-Künstlern: In zwei Percussiongruppen üben die Kinder, die noch nie ein Instrument gespielt haben, während Stefanie Staroveski und Peter Eberl mit ihren Kindern versuchen, Träume, die in der Geschichte vorkommen, musikalisch umzusetzen. Für einen Traum schwebt Stefanie Staroveski eine Improvisation ohne Noten vor. Denn sie hat schon gemerkt: „Alles, was ich plane, wird ganz anders. Aber die fröhliche Bereitschaft der Kinder, mitzumachen, ist ganz toll.“
Der Workshop macht ja auch Spaß, sagt Aksinia, die ihre Gitarre mitgebracht hat. „Dieses Improvisieren ist sehr spannend, und wir haben viel Neues gelernt und konnten zum Beispiel andere Musikinstrumente kennenlernen.“ Es wäre noch mehr möglich gewesen – aber Corona hat auch die Workshops zu mehr Distanz gezwungen. Immerhin: Sie waren möglich, und bis jetzt ist auch die Aufführung am 10. Dezember im Studio der WPR geplant – dort wird das Orchester auch Werke von Haydn bis Hindemith spielen.
Was leider nicht möglich sein wird, ist Publikum: Auch die Eltern müssen zu Hause bleiben. Aber ein Video-Team nimmt die Aufführung auf, jedes Kind erhält eine DVD. Und kann alles mit den Eltern zuhause noch einmal anschauen. □