Diejenigen, die in Armut leben, werden nun wieder in der Leonhardskirche willkommen geheißen. Wenn am 19. Januar um 10 Uhr die Kirchenglocken zum Gottesdienst läuten, beginnt die Saison 2020. Dann gibt es für Obdachlose und andere Menschen am Rande der Gesellschaft wieder sieben Stunden an sieben Tagen über sieben Wochen hinweg ein Zuhause auf Zeit. Sie bekommen heiße Getränke, ein warmes Mittagessen, ein Vesper zum Mitnehmen, medizinische Versorgung, einen Friseurbesuch und vor allem Austausch, denn willkommen sind alle Bürgerinnen und Bürger. Auch Gottesdienste, Seelsorge und Kultur gehören zum Programm der Vesperkirche.
Als Motto haben die Mitwirkenden einen Satz aus dem 1. Brief des Petrus gewählt: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann sagt: „Wir wollen einen besonderen Akzent auf die Gastfreundschaft setzen.“ So gibt es in diesem Jahr auch eine Neuerung: Die Gäste müssen sich nicht mehr an der Essensausgabe anstellen, sondern werden am Tisch bedient. Um das alles zu leisten, benötigt die Vesperkirche viele helfende Hände.
43 Gruppen und mehr als 800 Mitarbeitende aus allen Berufsgruppen und allen Milieus sind im Einsatz. Sie schmieren Vesperbrote, portionieren das Essen auf den Tellern, geben Getränke aus, bedienen die Gäste und spülen Geschirr. Einige sind seit Jahren dabei. Pfarrer Klaus Käpplinger, Vorstandsvorsitzen-der der Evangelischen Gesellschaft, hält am 19. Januar um 10 Uhr den Eröffnungsgottesdienst. Es singen die Hymnus-Chorknaben.
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◼ Die Vesperkirche in der Leonhardskirche ist bis 7. März täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Außerdem findet jeden Sonntag um 16 Uhr ein Konzert statt. Nähere Informationen im Internet unter www.vesperkirche.de