„Wenn zu wenig gespielt wird, geht der Ansatz verloren“, sagt Debora Schrade. Sie bedauert, dass auch der Landesposaunentag in diesem Jahr abgesagt werden musste. Doch diese Absage hat ebenfalls für neue Ideen gesorgt: Das Evangelische Jugendwerk hat ein Jungbläserfestival über Youtube veranstaltet, an dem sich auch Jona und seine Freunde Mattis und Nora beteiligten. „Ich hab Noten bekommen und das Stück geübt, dann mit Kopfhörern zum Playback gespielt und meine Musik aufgenommen“, erzählt er. Das Evangelische Jugendwerk hat alle Beiträge zu einem Gesamtwerk zusammengeschnitten, das jetzt auf Youtube unter Fanfare@ home angeschaut werden kann. „Da war ich schon ein bisschen aufgeregt, schließlich kann sich das jeder anhören und man sieht mich ja auch. Beim echten Landesposaunentag ist man nur einer von vielen, das ist einfacher.“
Münsingen. Ein Ständchen vor dem Wohnpark Mitte. Foto: Privat
Die Jungbläser treffen sich nun wieder in kleinen Gruppen zur Probe im Freien. Jeder muss zum anderen auf drei Meter Abstand sitzen, seinen eigenen Notenständer und seine eigenen Noten mitbringen. Das macht laut Debora Schrade das Proben schwierig, denn der große Abstand untereinander sorgt für ein ganz anderes Klangerlebnis. Außerdem ist Disziplin gefragt, wenn es darum geht, das Blasinstrument zu säubern: „Das Wasser aus der Atemluft darf nicht verstäubt werden, sondern muss direkt auf den Boden gelangen.“
Trotzdem freuen sich alle, dass es zumindest bei den Jungbläsern wieder losgegangen ist. Und sie haben ein Ziel: „Wir wollen im Krankenhaus oder im Altenheim spielen“. Die 15 Erwachsenen im Posaunenchor der Gesamtkirchengemeinde Münsingen müssen dagegen bis nach den Sommerferien pausieren. Aber eine Gruppe mit sechs Bläsern spielt regelmäßig alle zwei Wochen für Senioren und Kranke. □
◼ Telefon 07381-2259, Internet: www.evang-kirche-muensingen.de
Die Familie Pfleiderer war eine Zeit lang der „kleinste spielfähige Posaunenchor“ im Ort. Foto: Privat