Immer wieder reichen kleine Hilfen. Wolle zum Beispiel eine Jugendinitiative einen Infostand zum Thema Covid-19 einrichten, könne das House of Resources das Mobiliar für den Stand ausleihen und bei der Gestaltung des Flugblattes helfen. Nun aber geht der Einrichtung selbst das Geld aus. Bisher als Modell durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) und mit Spendenmitteln gefördert, läuft zumindest die Förderung durch das Bundesamt 2022 aus. Befristete Förderungen sind zwar üblich, können aber, wenn sie politisch gewollt sind, in eine Bestandsförderung übergehen.
2015 gegründet, fand das „House of Resources“ bundesweit viele Nachahmer. Seit 2016 sind 313 Initiativen mit etwa 1,6 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt worden: Initiativen in Kultur, Bildung, Entwicklungszusammenarbeit für Geflüchtete, gegen Diskriminierung.
Konkret fehlen ab 2022 in Stuttgart 50 000 Euro für die Projektarbeit und 100 000 Euro für Personalarbeit. Und dann ist da noch die Pandemie. „Die Vereine hatten keine Möglichkeiten, mit Veranstaltungen Einnahmen zu erzielen“, sagt der Vorsitzende des Forums der Kulturen. Am bekanntesten war das immer bestens besuchte „Sommerfestival der Kulturen“, bei dem sich 60 bis 70 Vereine engagierten.
„Wir suchen verzweifelt nach Sponsoren, haben einen Antrag für den Doppelhaushalt der Kommune gestellt und hoffen zugleich aber auch auf eine langfristige Förderung durch die Bundesregierung“, sagt Rolf Graser. Das friedliche Miteinander sollte der Politik, aber auch der Wirtschaft einiges wert sein. □
◼ Informationen unter www.house-of-resources-stuttgart.de