Ich bin Christ und Soldat, ich trage Uniform und Zivil
Ruprecht von Butler
Diese beiden Welten kann Ruprecht von Butler gut miteinander verbinden, denn sie begleiten ihn schon sein Leben lang. Aufgewachsen ist der Kommandeur der 10. Panzerdivision der Bundeswehr in einem christlich geprägten Elternhaus, in dem bereits sein Vater und sein Onkel in der Bundeswehr waren. Die Arbeit des Vaters sei für Ruprecht von Butler als Jugendlicher immer spannend gewesen. Ende der 80er Jahre tritt er seine Wehrpflicht an und entscheidet sich für die zweijährige Ausbildung zum Reserveoffizier.
Dass sich mittlerweile viele Menschen für den Zustand der Panzer der Bundeswehr interessierten, nennt von Butler „die Renaissance des Kampfpanzers“ und schmunzelt. Zu seiner Position gehört ein starkes Pflichtbewusstsein. Dazu gehört für ihn auch, seine eigenen Fehler zuzugeben und Fehler von anderen auszuhalten.
Ich schicke unter Umständen Frauen und Männer in gefährliche Einsätze – das werden die nur tun, wenn sie mir vertrauen.
sagt Ruprecht von Butler
Große Verantwortung
Und dieses Vertrauen strahlt der 56-Jährige aus. „Ich möchte nie in die Situation kommen, dass ich jemanden angreifen muss. Aber ich bin bereit uns und unsere Werte zu verteidigen“, sagt er. Im Zweifelsfall muss ein Soldat einen Menschen töten – das ist Ruprecht von Butler bewusst, sein Glaube hilft ihm, damit umzugehen. „Militärische Gewaltanwendung ist so etwas Brutales und Entsetzliches – die Frage: ‚Mache ich da jetzt das Richtige‘ treibt mich nahezu täglich um. Da gibt mir der christliche Glauben unheimlich Kraft“, sagt von Butler. Im Frieden sei das leichter, doch „ich muss darauf vorbereitet sein, das gegebenenfalls auch im Konflikt zu machen. Und ich treffe dann unglaublich schwere Entscheidungen“, sagt Ruprecht von Butler. „Ich male dann Pfeile auf die Karte – das ist einfach. Aber am Ende führen das Menschen aus.“ Deshalb ist ihm wichtig, Ziele mit möglichst geringer militärischer Gewalt zu erreichen. So sehe das auch der moralische Kompass der Bundeswehr vor.
Für mich spiegeln da sehr stark christliche Werte mit rein, die in keinem Gegensatz dazu stehen.