Politische Debatten auf dem Kirchentag
An prominenten Gästen mangelt es auf dem 39. Kirchentag in Hannover nicht. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker diskutieren über die Probleme und Herausforderungen dieser Zeit. Mit dabei sind unter anderem auch der noch geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz (SPD), die ehemalige Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang und der zukünftige parlamentarische Staatssekräter im Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung Philipp Amthor (CDU). Auf verschiedenen Podien und Bühnen diskutieren sie über den Zustand der Demokratie in Deutschland und die Gefahren von Falschinformationen in der Medienlandschaft.
AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft
Brandaktuell wird auch ein mögliches Verbotsverfahren der Alternativen für Deutschland (AfD) diskutiert. Am Morgen des 02. Mai 2025 stufte das Bundesamt für Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextremistisch ein. Seit 2019 galt die Partei als Prüffall für den Inlandsnachrichtendienst. Dieser sieht es als erwiesen an, dass die Partei gegen die Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland verstößt und eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Diskutiert wird nun, ob der Bundestag über ein Verbotsverfahren der AfD abstimmen sollte.
AfD-Verbotsdebatte im Fokus
Olaf Scholz begrüßt die Intensivierung der Beobachtungen durch den Verfassungsschutz, wenngleich er sich gegen eine schnelle Entscheidung im Falle eines Verbotsantrages ausspricht. Scholz begründet seine Aussage damit, dass Parteiverbotsverfahren, etwa der NPD, in den letzten Jahren ausnahmslos am Bundesverfassungsgericht gescheitert sind. Ein mögliches Verfahren solle „nicht übers Knie gebrochen werden“, sagte er auf einer Veranstaltung des Kirchentages. Zur selben Zeit diskutierten auch Riccarda Lang und Philipp Amthor über die Sinnhaftigkeit eines Verbotes der AfD. Lang sprach sich deutlich für ein Verbotsverfahren aus und will sich im Bundestag für ein solches Verfahren einsetzen. Sie sieht durch die AfD die Grundwerte der deutschen Demokratie gefährdet, insbesondere durch den völkisch-nationalen Charakter der Partei.