2012/2013 war die erste Jugendstudie dieser Art durchgeführt worden, damals waren es noch 306 044 junge Menschen, die regelmäßig an kirchlichen Jugendangeboten teilnahmen. Zu Freizeiten, in Waldheimen oder bei Bildungsseminaren kommen laut der neusten Studie pro Jahr 280 000, während es vor elf Jahren noch 461 740 Teilnehmende waren.
Ein Hauptgrund für den starken Rückgang liegt laut Studie am demografischen Wandel und den kleiner werdenden Anteilen evangelischer Menschen an der Gesamtbevölkerung. „Für die 6- bis 26-Jährigen beträgt der Rückgang bei den Evangelischen insgesamt minus 24 Prozent, während die Gesamtzahl aller jungen Einwohner und Einwohnerinnen in Baden-Württemberg in diesem Zeitraum fast konstant geblieben ist“, heißt es in der Studie.
Einen weiteren Grund für den Rückgang sehen die Forschenden in der Corona-Pandemie und ihren Folgen. Die Kontaktbeschränkungen des öffentlichen Lebens für eine Dauer von etwa drei Jahren habe die evangelische Jugendarbeit massiv betroffen. Wie stark sich die Corona-Situation auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auswirkte, lasse sich allerdings nicht ganz genau mit Zahlen belegen. Verschiedene Studien auf Bundes- und Landesebene zeigten jedoch, dass es in der Jugendarbeit zu „teilweise massiven Einbrüchen kam, sodass die Zahlen zwischen 2019 und 2021 je nach Feld um etwa 10 bis 50 Prozent zurückgingen“, heißt es weiter.
Betrachtet man die Zahlen im Verhältnis zu der Stärke der Jahrgänge, so zeigt sich, dass knapp ein Fünftel (19 Prozent) aller evangelischen 6- bis 17-Jährigen in Baden-Württemberg regelmäßig an einem Angebot der außerschulischen evangelischen Kinder- und Jugendarbeit teilnehmen. Ein massiver Einbruch lasse sich im Feld der Kinder- und Jugendarbeit nicht belegen, wohl aber bei der Reichweite bezogen auf alle Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg: Sie ist von circa 7 auf 4,9 Prozent gesunken.