Ellen Kuhröber wurde vor gut zwölf Jahren Großmutter, aber sie hat ihre Enkeltochter nie gesehen. Seit der Geburt des Mädchens kämpft die Tagesmutter aus dem Landkreis Osnabrück dafür, eine Beziehung zu dem Mädchen aufzubauen, Oma sein zu dürfen. Vor rund fünf Jahren gründete sie eine Selbsthilfegruppe für weitere betroffene Großeltern. Kuhröber schildert ihre Geschichte, die sie auch in einem Buch festgehalten hat.
Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlen
sagt Ellen Kuhröber
Noch während der Schwangerschaft sei die Beziehung zwischen ihrem Sohn und der werdenden Mutter auseinandergegangen. „Ich wollte die Frau unterstützen, die sichtlich allein und verzweifelt war, und habe sie auch zu Ärzten begleitet.“ Ein einziges Mal habe sie ihr Enkelkind im Ultraschallbild sehen können.
Kuhröber zählt zu etwa 20 Millionen Großeltern, die geschätzt in Deutschland leben. Aber nicht alle haben Kontakt zu ihren Enkeln. In ihrem Fall habe die Mutter nach der Geburt angegeben, den Vater des Kindes nicht zu kennen und sich nicht um das Kind kümmern zu können, berichtet Ellen Kuhröber. Das Baby kam in eine Pflegefamilie.
Die Großmutter erzählt, sie packe jedes Jahr Geschenke und Briefe zu Weihnachten, zu Ostern, zum Geburtstag, die sie über das Jugendamt zustellen lasse. Nie habe sie eine Antwort erhalten.
Großeltern sind einfach nicht im Fokus, sondern das fünfte Rad am Wagen. Wenn wir gebraucht werden, ist alles gut, aber wenn wir nicht gebraucht werden, kriegen wir nur Tritte.
sagt Ellen Kuhröber aufgebracht