Manchmal ist ja eine schlechte Nachricht der Anfang von etwas richtig Gutem. So war das auch bei Susanne Franz aus dem Dorf Bösingen im Landkreis Freudenstadt im Nordschwarzwald. Nach ihrer Ausbildung als Bürokauffrau wurde sie nicht übernommen – und entschloss sich, ins Ausland zu gehen.
Mehr zufällig blieb sie an Brasilien hängen, auch weil ihr als christlich verwurzelte junge Frau die enge Glaubensverbundenheit der Menschen dort imponierte. Die Fußballweltmeisterschaft 2002 hatte bei ihr großen Eindruck hinterlassen. Ein Jahr später brach sie auf, sechs Monate Freiwilligendienst in einem Missionsprojekt in São Paulo. Es sollte ihr Leben verändern.
In São Paulo lernte sie nicht nur eine komplett andere Welt, sondern auch ihren Mann Matinho kennen. 2006 heirateten sie, seither heißt sie Susanne Borges und widmet ihr Leben den Straßenkindern im Drogensumpf der größten Stadt Brasiliens. Ihnen eine Hoffnung zu geben, eine Perspektive, eine Alternative zum Elend im größten Drogenviertel der Welt – es wurde zu ihrer persönlichen Mission.
2007 gründeten sie mit deutschen Freunden den Verein „educare“. Dem steht auf brasilianischer Seite das Sozialprojekt „IBTE“ gegenüber. Darin arbeiten Deutsche und Südamerikaner am Aufbau eines Hilfenetzwerks, das längst über die reine Kinderbetreuung hinausgeht.
Jugendliche können Mitarbeiter werden und, sobald sie 18 Jahre alt sind, einen Ausbildungsplatz vermittelt bekommen. Überdies werden auch die Familien betreut. Wobei Familie bedeutet: Geschwister und Mütter.
Susanne Borges wird regelmäßig im Evangelischen Gemeindeblatt über ihre Arbeit in Brasilien schreiben.