Technologie

So erkennen Sie KI-Bilder

Durch Künstliche Intelligenz können mittlerweile so einfach falsche Bilder und Videos erzeugt werden wie nie zuvor. So können Sie KI-generierte Bilder erkennen. Von Katharina Hirrlinger

Auf einer Wand steht AI? (auf deutsch: KI)
Unsplash/Nahrizul Kadri
Ist das Künstliche Intelligenz? KI-generierte Bilder zu erkennen ist gar nicht so leicht.

Der Papst in weißer Daunenjacke, Trump, der von Polizisten verhaftet wird oder Putin, der vor Xi Jinping einen Kniefall macht – was diese Bilder gemeinsam haben? Die Ereignisse hat es so nie gegeben, denn sie stammen von Künstlichen Intelligenzen. Dennoch verbreiteten sie sich rasant auf der ganzen Welt.

Mit Künstlicher Intelligenz (KI) können innerhalb von Sekunden reale Personen in künstliche Kontexte gesetzt oder Bilder von Menschen und Tieren generiert werden, die es so gar nicht gibt. Dass Bildmaterial die Wirklichkeit abbildet, ist also heute nicht mehr unbedingt der Fall.

Auf den ersten Blick wirken viele Fotos, die mit KI generiert wurden, echt. Noch gibt es Indikatoren, die bei der Untersuchung der Bilder helfen, doch die KI entwickelt sich rasant weiter – in ein paar Monaten oder Jahren werden diese Merkmale eventuell schon nicht mehr ausreichen, um künstliche Bilder zu erkennen.

Das Bild ist durch KI entstanden und zeigt einen Mann in einem Priestergewand, der seine Hände zum Gebet zusammenhält. Es ist zu erkennen, dass der Mann an seiner linken Hand sechs Finger hat.
KI generiertes Foto: lux Pro/­Model 1.1
Auf die Details achten: Der Pfarrer hat an seiner linken Hand sechs Finger. An den Händen kommen noch viele Fehler bei KI-generierten Bildern vor.

Auf die Details achten

Eine genauere Betrachtung der Bilder kann schon helfen – zum Beispiel einen Blick auf die Finger werfen. Denn an den Händen kommen viele Fehler bei KI-gerierten Bildern vor. Entweder sind es zu viele, zu wenige oder seltsam deformierte Finger. Augen können ebenfalls verraten, ob ein Bild künstlich erstellt wurde. Auffällig bei KI-Bildern ist zum Beispiel, dass die Menschen häufig nicht direkt in die Linse schauen.

Einen weiteren Hinweis geben die Körperproportionen. Sind beispielsweise die Hände zu klein, die Finger zu groß oder die Füße krumm, handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein KI-generiertes Bild. Zudem passieren bei Zähnen und Ohren häufiger Fehler, sowie bei der Gesichtssymmetrie.

Wenn eine Person auf dem Foto eine Brille trägt, ist es sinnvoll, sich genau anzuschauen, ob die Spiegelung in den Gläsern zur Umgebung passt. Zudem können Accessoires einen Indikator bieten, ob das Bild künstlich generiert wurde: wenn beispielsweise Ohrringe nicht am Ohrläppchen angebracht sind oder eine Kette nicht ganz geschlossen ist.

Kennzeichnung und Quelle suchen

Nicht alle KI-generierten Inhalte sollen Menschen in die Irre führen. Viele Firmen und Medienunternehmen haben sich Richtlinien zum Umgang mit künstlichen Inhalten gesetzt. In Sozialen Medien findet sich ebenfalls immer wieder der Hinweis, dass ein Inhalt mit Künstlicher Intelligenz erstellt wurde.

Oft hilft es, nach der Herkunft des Bildes zu suchen. Bei reißerischen KI-generierten Inhalten führt die Bilderrückwärtssuche meist zu Faktencheck-Seiten. Doch nicht immer werden KI-Bilder gefunden. Auf die Bildquelle achten ist ein weiterer Indikator. Seriöse Medienunternehmen geben die Quellen ihrer Bilder an.

Ein Bild, das mit Hilfe von KI entstanden ist zeigt einen Eisbären, der durch eine Wüste läuft
KI generiertes Foto: lux Pro/­Model 1.1
Kann ein Eisbär wirklich in der Wüste laufen? Eher nicht. Durch Logik lassen sich KI Bilder auch erkennen.

Logisch denken

Ein Eisbär in der Wüste? Das kann nicht sein! Ein gutes Werkzeug, um KI-generierte Inhalte zu entlarven, ist die Logik. Ist es folgerichtig, dass das Bild an diesem Ort aufgenommen wurde? In der Regel gibt es auf einer Veranstaltung mehrere Fotografen. Wenn es nur ein Bild von dem Ereignis gibt, dann ist Vorsicht angebracht. Viele KI-generierten Bilder sind zu perfekt, um wahr zu sein: Die Haut wirkt zu glatt und glänzend und es fehlt an natürlichen Falten. Meist sind die KI-generierten Bilder sehr farbenfroh und ästhetisch.