Der Verlust eines nahen Angehörigen, des Partners oder enger Freunde ist ein tiefer Einschnitt. Das Leben scheint stillzustehen, alles ist wie erstarrt und ohne echte Zukunftsperspektive. Und allzu oft fühlt man sich von seiner Umgebung auch nicht wirklich verstanden.
Inspiriert von der Evangelischen Kirche in Bayern hat deshalb der Pilgerbeauftragte der württembergischen Landeskirche, Jürgen Rist, 2023 erstmals zu einer Gruppenpilgerreise für Trauernde eingeladen. Mit Erfolg: Elf Menschen in Trauer kamen zusammen, um fünf Tage lang durch das ländliche Oberschwaben zu pilgern.
Es war eine besondere Gruppe: Keiner der Teilnehmer kannte sich zuvor, jeder hatte kürzlich einen geliebten Menschen verloren und wagte nun mitunter erstmals wieder den Schritt in die Öffentlichkeit. „Sich auf den Weg machen“ heißt denn auch das Motto des Trauerpilgerns, ein Satz, den man durchaus doppeldeutig verstehen kann.
Das gemeinsame Gehen bringt etwas in Bewegung.
Jürgen Rist