Auf den Spuren der Familiengeschichte in Europa
Wenn amerikanische Staatsbürger nach Spuren ihrer Familiengeschichte suchen, dann werden sie oft nicht im eigenen Land fündig. Nach ein oder zwei Generationen verliert sich die Spur und führt in vielen Fällen zurück nach Europa.
Das war auch bei Carolyn Schott (65) aus der Stadt Seattle an der amerikanischen Westküste nicht anders. Der Nachname gab die Richtung vor, doch wo sie genau landen würde, war anfangs nicht klar.
Von North Dakota zurück nach Bessarabien
Sie selbst wurde 1960 in Seattle, Washington State, geboren. Ihr Vater jedoch und ihre Mutter kamen aus North Dakota, einer Gegend, in die viele Bessarabien-Deutsche auswanderten. Bessarabien ist eine Region, die heute in Moldau und in der Ukraine liegt. Zwischen 1780 und 1800 waren Carolyn Schotts Vorfahren dorthin aufgebrochen, rund 100 Jahre später wagten sie den Sprung über den Großen Teich.
Ihr Vater Harry war noch deutscher Muttersprachler, ihre Mutter Evelyn schon stärker englisch geprägt. In North Dakota hatten sie sich kennengelernt, in Seattle wiedergetroffen, 1944 geheiratet. 16 Jahre später kam, als sie es schon nicht mehr glaubten, Tochter Carolyn auf die Welt. Und die musste sich das Deutsche dann bereits in Sprachkursen beibringen.
Ahnenforschung in Deutschland
Zu Carolyns Hobbys gehört seit langer Zeit die Genealogie, die Ahnenforschung. Irgendwann ging sie auch bei sich selbst auf die Suche und entdeckte mit jedem Besuch in der Alten Welt ein paar Verwandte mehr. Zu denen gehört auch die württembergische Hochschulpfarrerin Andrea Aippersbach mit ihrer Familie. Die Aippersbachs haben auch einige Schotts in der Verwandtschaft. In rund 20 Deutschland-Aufenthalten arbeitete sich Carolyn Schott seither vor.
Post aus Amerika – Geschichten zwischen zwei Kontinenten
Nun freut sich Carolyn Schott darauf, den Leserinnen und Lesern des Evangelischen Gemeindeblatts ein wenig aus ihrem Leben diesseits und jenseits des Atlantiks zu berichten. Das ist seit Donald Trump ja ziemlich turbulent geworden. In regelmäßigen Abständen werden ihre Beiträge in der Rubrik „Post aus ...“ erscheinen – und wer weiß, wie viele weitere weitläufige Verwandte sich dann noch bei ihr melden werden.