Da ist Otto, vor kurzem 69 geworden, der es sich in seinem Witwerleben mehr schlecht als recht eingerichtet hat. Seinen Geburtstag verbringt Otto alleine, Geburtstagsgrüße erreichen ihn lediglich von seiner Bank – mit einkopierten Vorstandsunterschriften. Auch sonst verbringt er seine Tage weitgehend alleine, meist gelassen und zufrieden. Dann wieder folgen Tage, an denen er mit Lebensüberdruss zu kämpfen hat. Eine willkommene Ablenkung vom Alltagsallerlei ist für ihn das Autofahren sowie der seltene Besuch bei seiner weit entfernt wohnenden Stieftochter oder bei seiner alten Tante Ingeborg. Lebensklug und mit Liebe nicht gerade verwöhnt, reflektiert Otto seine Erfahrungen mit dem Älterwerden, vom selbst erfahrenen Hass auf „Grufties“, „Heimchen“ oder die „Faltensäcke“, von der Gleichförmigkeit seiner Tage.
Aber es gibt auch Lichtblicke. Zuhause besuchen ihn hin und wieder zwei Anthroposophenkinder aus der Nachbarschaft, um bei ihm fernzusehen. Und einmal schafft er es auf dem Heimweg, einen den Berg hinabrollenden Kinderwagen zu stoppen. Ein anderes Mal rettet er in einer Seitengasse eine Frau vor ihren Belästigern, mit weitreichenden, positiven Folgen: Deren Sohn Martin erwählt sich Otto zu dem väterlichen Freund, den er dringend braucht.