Theologe, Philosoph, Arzt – und vor allem ein großer Menschenfreund: Albert Schweitzer, dessen 150. Geburtstag und 60. Todestag in dieses Jahr fallen. Zu diesen Anlässen ist die Biografie „Albert Schweitzer. Radikal menschlich“ für Jugendliche (ab 13 Jahren und für jedes Alter) über den Friedensnobelpreisträger erschienen.
Der renommierte Autor Alois Prinz – 2023 erhielt er den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für sein Gesamtwerk – weiß so anschaulich wie fesselnd zu erzählen. Er berichtet von der Kindheit. Viel Raum gibt er der Beziehung zu Helene Bresslau, die schon viele Jahre Schweitzers Ratgeberin und enge Freundin war, bevor die beiden offiziell ein Paar wurden. Schweitzer traf seine Entscheidung mit ihr, sämtliche Karrieremöglichkeiten, die ihm hier offenstanden, aufzugeben, um in Lambarene, im heutigen Staat Gabun, ein Spital zu gründen. Er wollte „mit der Tat predigen“, auch wenn viele ihn für verrückt hielten.
Schweitzers bewegtes Leben und seine ethischen Grundsätze lassen uns als Leser unwillkürlich über die eigene Verantwortung gegenüber Mensch und Natur nachdenken. Alles hier ist durch Quellen gestützt, es gibt keinerlei Spekulationen und auch Kritisches findet Eingang. Und durch das Buch von Alois Prinz wird einem bewusst: Albert Schweitzers Überzeugungen könnten kaum aktueller sein in einer Welt, die von Kriegen zerrissen ist und in der das Fortbestehen der Menschheit auch davon abhängt, ob wir die endgültige Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen verhindern können.