Im Vorwort erinnert Steffensky an die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine. „Die Losung hat man sich nicht selbst ausgesucht, sie kommt wie ein fremder Gast, dem man jeden Morgen Gastrecht einräumt und Aufmerksamkeit schenkt.“ Diese Fremdheit sei von Vorteil, weil sie uns aus dem Gefängnis des eigenen Augenblicks weglocke.
Endlichkeit und Tradition gehören ebenso zu seinem festen Themenkanon wie Gott und Gerechtigkeit, Glaube und Hoffnung, Skepsis und Zweifel. Schon zu Zeiten seiner Arbeit als Professor für Religionspädagogik sah Steffensky es als Aufgabe an, christliche Tradition zu vermitteln. Dazu gehört die Kultur des Bibellesens. Die 147 alttestamentlichen und 18 neutestamentlichen Texte regen hierzu an. Hinzu kommen zwölf Texte zu Liedern aus dem Gesangbuch.
Steffenskys Texte zu den Bibel- und Liedtexten verhelfen uns zu neuen Ansätzen im Nachdenken. Sie sind in einer bildreichen, poetischen Sprache verfasst, die schon als „sanfte religiöse Sprache“ bezeichnet wurde. Wie spielende Kinder, die in alten Gemäuern nach Schätzen suchen, so sieht Steffensky sich als Schatzsucher in den Trümmern des alten Kirchenhauses. „Das Recht meiner Arbeit liegt nicht allein im Finden des Schatzes, sondern in der Vermutung, dass es ihn gibt.“
Die in dem Buch gesammelten Texte sind Resultate der Arbeit eines großen Glaubenslehrers.