Bei gemeinsamen Kamingesprächen erzählt Dr. Peter Stotz dem Studenten Tom Elmer von Melody, seiner großen Liebe, und von deren rätselhaftem Verschwinden kurz vor der Hochzeit.
Neben kulinarischen Köstlichkeiten erfährt Tom Elmer zunehmend mehr aus dem Leben von Dr. Stotz, forscht nach und stößt auf immer größere Widersprüche. Während seiner detektivischen Fleißarbeit begleiten ihn die Leserinnen und Leser zu teuren Plätzen der Schweizer Nobelwelt und durch die Spielregeln der dortigen Upperclass.
Beim Essen des „Insalata di polipo“ vor späteren „Gnocchi verdi malfatti“ fordert Suter Gourmets wie Genießer mit vielen der beschriebenen Speisen gleichermaßen heraus. Sinnlich beschreibt er die Mahlzeiten einer Köchin, feine Gewürze können beinahe gerochen und Aromen von Wein oder Whisky geschmeckt werden.
Ein beschwingender Nebeneffekt zum sprachlichen Hochgenuss von Martin Suter, der eigentlich einen umtriebigen Strippenzieher beschreibt: Letzterer kommt nicht darüber hinweg, dass ihn seine Verlobte vor 40 Jahren verlassen hat und er nicht weiß, ob sie noch lebt. Doch um den kranken und gebrechlichen Stotz bröckelt die Fassade: Ein kunstvolles Lügengeflecht wird offengelegt und irgendwann mischen sich Traum und Realität, wo jeder seine eigene Wahrheit erzählt. Der Roman ist ein herrlich leichter Lesegenuss und versetzt Lesende erheiternd in eine Villa am Zürichberg.