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Buchtipp: „Für Polina“ von Takis Würger

Ein musikalisches Wunder

„Für Polina” ist ein Liebesroman, der die Seele nährt und guttut in dieser aktuell politisch aufwühlenden Zeit. Von Brigitte Scheiffele

Buchcover "Für Polina" Buchtipps
Canva
Takis Würger: Für Polina. Diogenes, 2025, 304 Seiten, 26 Euro.

Unter dem Titel „Für ­Polina“ hat der Autor ­Takis Würger einen hinreißenden Liebesroman geschrieben. Zart, unaufdringlich und mit einem sanftmütig beschriebenen Protagonisten.

Sachte, aber intensiv bindet Würger seine Leserschaft an einen zurückhaltenden, stillen Jungen namens Hannes. Seine Kindheit verbringen er und seine Mutter mit Polina und deren Mutter in einem alten Haus im Bissendorfer Moor, das von einem zurückgezogenen, griesgrämig wirkenden Alten bewohnt wird. Dort findet Hannes Zuflucht in einem alten Klavier. Er bemerkt, dass er Menschen, Gefühle und ­Erinnerungen in Musik übersetzen kann, ansonsten ist er eher scheu, kein Kommunikationskünstler.

Mit 13 Jahren spürt er eine bisher unbekannte Art von Glück, er verliebt sich in Polina. Um seine Liebe zu zeigen, komponiert der begabte Junge, der leichthändig Prokofjew und andere große Meister spielt, eine Melodie für die Freundin. Nach zwei Schicksalsschlägen kompensiert er seine entstandene innere Leere über irgendwelche Hilfstätigkeiten und wendet sich vollständig von der Musik ab.

Nach Jahren ergibt sich ein Grund zum Klavierspielen und der kleine Denker, aber große Musiker, versteht nun endlich, worin die Schönheit der Musik liegt: nicht nur in der Erinnerung an seine ­Kindertage und seine alte Heimat oder in Noten, die zu perfekt zu Schall werden. Sondern auch im Nachhall im Inneren, der bei jedem anders aus­klingen darf und für jeden anders wertvoll ist.

Das Buch erhalten Sie über den neuen Gemeindeblatt-Onlineshop oder beim Gemeindeblatt-Leserservice unter 0711 60100-28.