Friederike Fliedner ist als „Mutter der Diakonissen“ bekannt. Die 1800 geborene Lehrerstochter hatte keine einfache Kindheit. Der frühe Tod der Mutter prägte ihr Leben. Sie konnte erst im Alter von 26 Jahren eine Stelle in einer „Rettungsanstalt“ für vagabundierende Waisenkinder annehmen.
Dort lernt Friederike den Kaiserswerther Pfarrer Theodor Fliedner kennen. Theodor stellt von Anfang an klar: „Meine erste Liebe gehört dem Herrn.“ In Kaiserswerth hat Friederike ein riesiges Arbeitspensum zu bewältigen. Während Theodor neben dem Pfarramt Reisen unternimmt, um Gelder für das Krankenhaus einzusammeln, ist Friederike für den großen Pfarrhaushalt und das Krankenhaus zuständig.
Sie bringt den Mägden einfachste Grundlagen der Krankenpflege bei und erarbeitet Ordnungen für Diakonissen. Die vielen Geburten – nur drei ihrer Kinder überleben – zehren an ihr. Trotzdem verwandeln sich unter ihrer Aufsicht Siechenhäuser in saubere Krankenhäuser und verwahrloste Waisenhäuser zu Kinderheimen.
Die Belastung zwischen den Bedürfnissen ihrer Kinder und den Anforderungen des stetig wachsenden Kaiserswerther Diakoniewerks setzt ihr schwer zu. Trotzdem ist Friederike für die immer zahlreicher werdenden Kaiserswerther Diakonissen Vorbild und Seelsorgerin zugleich. Mit 42 Jahren stirbt sie nach der Totgeburt ihres elften Kindes. Ihr Werk entwickelt sich weiter und bald sind Kaiserswerther Diakonissen überall im Einsatz. Noch heute erinnern Pflegeeinrichtungen, Straßen und Plätze an sie.