In ihrem erstmals auf Deutsch erschienenen Buch beschreibt die US-amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde, wie man unter schwierigen Bedingungen sich selbst treu bleiben und mutig sein kann. Denn sie ist überzeugt, dass Mut eine Reise ist, die jeder täglich antreten kann. Dies belegt sie anhand vieler Beispiele, auch aus ihrer Biografie.
Es braucht Mut zu gehen – und es braucht Mut zu bleiben. Es braucht Mut, etwas Neues zu beginnen, aber auch zu akzeptieren, dass etwas nicht zu ändern ist. Budde beschreibt offen, wie sie mühsam lernen musste, mit Enttäuschungen umzugehen, daran zu wachsen und welchen Mut es kostete, Präsident Trump beim Gottesdienst zur Amtseinsetzung im Januar 2025 lautstark Paroli zu bieten.
Dabei bezieht sie sich auch auf biblische Figuren: So würdigt sie Abraham, der mutig die Entscheidung traf, seine Heimat zu verlassen, um in ein unbekanntes Land zu ziehen. Oder Ester, die beherzt in den Ring stieg, um sich für ihr Volk einzusetzen. Einem der Kapitel stellt sie den Martin Luther zugeschriebenen Satz „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ voran und würdigt darin die zuverlässige Beharrlichkeit als Tugend und verborgenen Schatz.
Kann es doch manchmal die mutigste Entscheidung sein, dort zu bleiben, wo man gerade ist, so die Pastorin. Demgegenüber steht für sie der Sauerteig als Metapher für den Mut, etwas Neues anzufangen. Dabei ist im Leben manchmal das Scheitern unausweichlich. Dieses bietet die Chance, dass eine neue Saat aufgeht.