Im Buch schildert Ludwig Burgdörfer lebensnah, humorig und sprachvirtuos scheinbar zufällige Erfahrungen, die Gottes Spuren spüren lassen: Wie Gott sich im ganz Alltäglichen zeigt und wie weitreichend das ist.
Mitten in der Befindlichkeit der Jetzt-Zeit lenken Burgdörfers Texte den Blick auf die „freie Wildbahn des Lebens“ mit den oftmals übersehenen banalen Kostbarkeiten des Alltags. Burgdörfers Sprachduktus ist reich an Metaphern, dabei aber niemals abgehoben. Sein Talent für Wortspielereien, geistreiche Bemerkungen und feinsinnig-humorige Doppeldeutigkeiten ist es, was die Lektüre so empfehlenswert macht. Geistreich führt Ludwig Burgdörfer aus, wie Gottesbegegnungen im Alltag geschehen können. Das tröstet und ermutigt.
Bei aller Theologie und Philosophie wird klar: Das alles spielt im Hier und Jetzt, sogar gleich nebenan. Die sorgsam lektorierte Ausgabe des Brunnenverlags folgt dem Muster der morgendlichen Hörfunk-Impulse und hält sich darüber hinaus im Schriftsatz an ein der Sprachmelodie angepasstes Layout. Das verleiht den Prosatexten eine Art poetisches Aussehen, beschert ihnen unterschwellig sogar so etwas wie Bühnenpräsenz, denn man glaubt, Burgdörfers rhetorisch ausgefeilte Redeweise bei der Lektüre regelrecht zu „hören“. Hoch empfehlenswert.
