Feuer und Flamme, diese zwei gegensätzlichen Elemente, sorgen in Maudies Leben für Veränderung. Der Sommer ist für die autistische 13-Jährige die beste Zeit im Jahr. Denn da entkommt sie dem bedrückenden Zuhause ihrer Mutter und deren Lebensgefährten und kann in der Berghütte bei ihrem Vater sie selbst sein.
Doch diese Sommerferien beginnen mit einer Katastrophe: Ein Waldbrand zwingt Maudie und ihren Vater, alles zurückzulassen und an die Südküste Kaliforniens zu fliehen. Auf dem Campingplatz eines Jugendfreunds des Vaters finden sie Zuflucht. Während der Vater nach Handwerker-Jobs schaut, bleibt das Mädchen, völlig von den Wellen des Ozeans fasziniert, am Strand. Schwimmen lag Maudie schon immer. Jetzt merkt sie, wie sie das Surfen lockt. In der alten Etta, einer Surflegende, findet sie eine Lehrerin.
Berührend, einfühlsam und oft humorvoll erzählt Sally J. Pla in „Der Gesang der Wellen. Meine Familie, ich und mein neues Leben“ aus der Perspektive ihrer jungen Protagonistin und lässt uns daran teilhaben, womit sie kämpft: Reizüberflutung, verzögerter Kommunikation und dem Wunsch nach Ruhe und Vertrautem. Maudie steht unter Druck durch ihre empathielose Mutter und deren Erwartungen, sie ist anfangs verunsichert und oft ängstlich. Der liebevolle, entspannte Umgang der Menschen, die sie am Pazifik kennenlernt, hilft ihr zu wachsen und ihre Stärken zu erkennen. Ein wunderbares Sommerbuch für jedes Alter – intensiv und kraftvoll wie die Meereswellen, die an den Strand rauschen.