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Buchtipp: „Beklaute Frauen“ von Leonie Schöler

Muse, Sekretärin, Ehefrau

Das Sachbuch stellt Frauen ins Rampenlicht, die in den vergangenen 200 Jahren für ihre Arbeit nicht gewürdigt wurden – ob in der Wissenschaft, Kunst, Literatur oder Politik. Von Brigitte Scheiffele

Buchcover „Beklaute Frauen" Buchtipps
Canva
Leonie Schöler: Beklaute Frauen. Penguin 2024, 416 Seiten, 22 Euro.

Warum bekam die Chemikerin Clara Immerwahr trotz Doktortitel nur eine unbezahlte Assistenzstelle? Wieso erhielt die meistpublizierte Fotografin des Bauhauses, Lucia Moholy, keine Anerkennung? Dies versucht die Historikerin, Journalistin und Moderatorin Leonie Schöler zu beantworten.

In ihrem Sachbuch stellt sie das Bild der vergangenen 200 Jahre grundlegend infrage und stellt dabei Frauen ins Rampenlicht, die es seinerzeit schon verdient gehabt hätten. Durch Hierarchien der Macht und institutionelle Strukturen blieben viele Heldinnen unsichtbar, obwohl sie sich in Wissenschaft, Kunst, Literatur, Politik und anderen Bereichen verdient machten.

So erhält zum Beispiel Cécile Vogt Beachtung, die als Hirnforscherin an der Seite ihres Mannes agierte. Oder Mileva Maric, die Albert Einstein stolz als „kleines Dokterlin“ und seinen Schatz beschreibt und mit ihr die Arbeit zur Relativitätstheorie zu Ende führen will.

Unglaublich sind aber auch die Fähigkeiten von Jenny, Eleanor und Laura Marx, drei Töchter von Karl Marx, die ihn bei der Arbeit unterstützten und dessen Schriften nicht nur Korrektur lasen, sondern kommentierten.

Was wurde aus all den Frauen, die unermüdlich mit Bertolt Brecht zusammengearbeitet und seinen Namen weltbekannt gemacht haben? Leonie Schöler klärt lebendig und unterhaltsam über Frauen auf, die in Vergessenheit geraten sind oder sich  hinter männlichen Pseudonymen verstecken mussten. Das Buch zeigt, wer die Frauen sind, die unsere ­Gesellschaft wirklich vorangebracht haben. 

Das Buch erhalten Sie über den neuen Gemeindeblatt-Onlineshop oder beim Gemeindeblatt-Leserservice unter 0711 60100-28.