Warum bekam die Chemikerin Clara Immerwahr trotz Doktortitel nur eine unbezahlte Assistenzstelle? Wieso erhielt die meistpublizierte Fotografin des Bauhauses, Lucia Moholy, keine Anerkennung? Dies versucht die Historikerin, Journalistin und Moderatorin Leonie Schöler zu beantworten.
In ihrem Sachbuch stellt sie das Bild der vergangenen 200 Jahre grundlegend infrage und stellt dabei Frauen ins Rampenlicht, die es seinerzeit schon verdient gehabt hätten. Durch Hierarchien der Macht und institutionelle Strukturen blieben viele Heldinnen unsichtbar, obwohl sie sich in Wissenschaft, Kunst, Literatur, Politik und anderen Bereichen verdient machten.
So erhält zum Beispiel Cécile Vogt Beachtung, die als Hirnforscherin an der Seite ihres Mannes agierte. Oder Mileva Maric, die Albert Einstein stolz als „kleines Dokterlin“ und seinen Schatz beschreibt und mit ihr die Arbeit zur Relativitätstheorie zu Ende führen will.
Unglaublich sind aber auch die Fähigkeiten von Jenny, Eleanor und Laura Marx, drei Töchter von Karl Marx, die ihn bei der Arbeit unterstützten und dessen Schriften nicht nur Korrektur lasen, sondern kommentierten.
Was wurde aus all den Frauen, die unermüdlich mit Bertolt Brecht zusammengearbeitet und seinen Namen weltbekannt gemacht haben? Leonie Schöler klärt lebendig und unterhaltsam über Frauen auf, die in Vergessenheit geraten sind oder sich hinter männlichen Pseudonymen verstecken mussten. Das Buch zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft wirklich vorangebracht haben.