Alles über Demokratie inklusive Wahlen in der Schule lernen? Wenn es nur so einfach wäre, wie es sich Inkens engagierter Lehrer vorstellt. Inken sieht in der Vorstellung, in diesem Schuljahr „Wohlfühlagentin“ zu werden, vor allem die Chance, einen hohen Beliebtheitsgrad zu erringen – und dem netten Leo näherzukommen.
In der neuen, ideenreichen Mitschülerin Alba erwächst ihr allerdings eine Gegenkandidatin, anders als in ihrer besten Freundin Jasmin, die ihr das Feld überlässt. Inken bekommt durch bestimmte Umstände mit, dass Alba nicht ganz so nett und fair ist, wie sie sich gibt. Gleichzeitig verspürt sie einen Ehrgeiz, der ihr selbst ein wenig suspekt erscheint. Denn sie kann mit der Zeit schon sehen, wie viel Egoismus im Spiel ist. Beispielsweise auch dann, wenn sich jemand in den sozialen Medien um „Netiquette“ im Umgang miteinander kümmert.
Autorin Marianne Kaurin, die Jugendliteraturpreis-Gewinnerin aus dem Jahr 2021 für „Irgendwo ist immer Süden“, weiß auch hier für Kinder ab zehn Jahren fein austariert zu vermitteln, dass es oft mehrere Perspektiven dessen gibt, was in bestimmten Situationen richtig sein kann. Aber immer geht es ihr dabei um verantwortungsvolles Handeln. Die eigentliche Wahl in der Klasse läuft übrigens leicht aus dem Ruder – und bringt doch etwas zutiefst Demokratie-Relevantes hervor: den Mut zur Ehrlichkeit.