Gurke lebt mit seinen Eltern am Rand einer Kleinstadt. Der liebevolle Vater, ein Verkäufer für Haushalts-Elektrogeräte, kümmert sich um den Haushalt, kocht vegetarisch, will die Natur retten und ist immer für Gurke da.
Die Mutter, eine Astronomin, ist viel unterwegs und schuftet daheim in erster Linie an ihrer Doktorarbeit. Aber durch sie weiß Gurke viel über längst erloschene Sterne und das Weltall. Dann quält den Vater ein schlimmer Husten und irgendwann muss er ins Krankenhaus. Gurke sieht, wie er über Wochen immer weniger wird, und hat Angst, dass er „erlischt“. Die Erwachsenen im Umfeld sprechen nicht mit ihm darüber, auch seine komplett mit der Situation und dem Haushalt überforderte Mama ist keine wirkliche Hilfe.
Der schwedische Autor Oskar Kroon reißt in „Gurke und die Unendlichkeit“ große Themen an. Berührend, behutsam und mit feinem Humor erzählt er aus der Sicht seines kleinen Protagonisten von einer Familie, deren Leben ins Trudeln gerät. Oft sehr poetisch, fein wiedergegeben von Übersetzer Stefan Pluschkat, geht es ums Menschsein an sich, aber immer auf der Verständnisebene kleiner Leser. Außerdem verlockt das Buch, über die Unendlichkeit des Weltalls und die Endlichkeit von uns Menschen gemeinsam zu philosophieren. Am Ende jedenfalls verbringen die drei einen Sommerurlaub am Meer und „alles ist, wie es sein soll“.