Schneller als gedacht brauchen wir aktuell wieder mehr Geduld. Aber ein bisschen plötzlich! Womöglich wird nach dem Stand der Dinge sogar Engelsgeduld vonnöten sein. Das liegt weitgehend daran, dass sich die Meute der Leute gegenseitig nur sehr schwer erträgt. Die Lage ist ernst, die Stimmung alles andere als heiter. Friedlich gesinnte Zuversicht und gottvoller Optimismus haben sich hinter vorgehaltener Hand bis zur Unauffindbarkeit versteckt.
Was eine Engelsgeduld ist, das wird in der Bibel exemplarisch in der Geschichte von Sodom und Gomorra erzählt. Sie erinnern sich bestimmt an die beiden Städte, die sprichwörtlich berühmt geworden sind für ihre ausufernde Gottlosigkeit. Wenn es zugeht wie in Sodom und Gomorra, dann weiß man, dass es abgründig schlimm ist. In Sodom lebt Lot mit seiner Familie. Und weil sie nicht ganz so gottvergessen ist wie der Rest, hat Gott sich vorgenommen, sie zu retten. Der Rest wird untergehen.
Um diese Evakuierung zu organisieren, schickt Gott zwei Engel. Die sollen die ganze Familie so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Aber das Ganze verzögert sich, weil es kaum gelingt, Lot, seine Frau und seine Töchter zum Weggehen zu bewegen. In der Untergangsstimmung sind die Leute eben wie gelähmt, kaum flexibel und wagemutig schon gar nicht. Da nehmen die Engel Frau und Kinder an die Hand und führen sie vor die Stadt.
Dort geben sie die klare Anweisung, Lot solle mit seinen Leuten umgehend ins nahe Gebirge fliehen. Aber Lot will lieber in die nächste Stadt. Er ist mit Gottes Rettungsplan unzufrieden und verlangt Nachbesserung. Das wird ihm gewährt aus göttlicher Huld, wegen der Engelsgeduld. Sie meint eben, selbst mit denen noch zurechtzukommen, die auch dann noch unzufrieden sind und Extrawünsche haben, wenn sie knapp der Katastrophe entgangen sind. Wir werden sie wohl wieder brauchen in dieser heiligen eiligen Zeit, Engel mit ganz viel Geduld!
