Jeder Stein steht symbolisch dafür, was euch belastet
sagt Jugendreferent Alexander Blümel
Dann geht es in den ersten Raum: An den Wänden ist eine mediterrane Stadt aufgemalt. Weiße Häuser, braune Hügel und Palmen. Ein Pappesel lehnt an der Wand. „Das ist Jerusalem“, erklärt Blümel und berichtet vom umjubelten Einzug Jesu in die Stadt. Dann kommen die Kittel zum Einsatz. Vom Tonband erklingen Hosianna-Rufe.
Zieht sie aus und legt sie auf den Boden, so wie es die Menschen damals gemacht haben. Jesus sollte nicht durch Staub und Schmutz reiten. Der Weg sollte ihm wie einem König bereitet werden weil die Menschen hoffen, dass Jesus sie vom Joch der Römer befreit.
sagt Alexander Blümel
Nächste Station: Ungesäuertes Brot, Wein, Petersilie, Meerrettich, Lammknochen und ein Ei liegen bereit als Symbole für das Passahfest, das an den Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei erinnert. Die jungen Gäste hören aufmerksam zu. Als Mitarbeiter Elias Magenreuter in der Rolle eines Königs wie Jesus das Brot bricht und verteilt, ist es andächtig still im Raum. Man feiert Abendmahl. Diese Szene soll deutlich machen, dass Jesus der König ist, uns aber hier wie ein Diener begegnet.
Nach dieser feierlich-freundlichen Szene wird es allerdings dunkel. Die Schülerinnen und Schüler betreten den Garten Gethsemane, nur drei Laternen beleuchten den Raum. Sie stehen für die Jünger Petrus, Jakobus und Johannes, die Jesus begleiten, aber immer wieder einschlafen. Als Stimme aus dem Off ist Jesus zu hören, wie er mit seinem Vater im Himmel in Todesangst ringt. „Die Nacht ist so dunkel wie mein Inneres“, klagt er. Die Gruppe hört gespannt zu. Im Nachgespräch bezeichnen manche diesen Raum als besonders berührend.
Es hat aber auch schon Besucher gegeben, die diese Dunkelheit und Enge nicht ertragen und die Zeitreise abbrechen mussten
erklärt Alexander Blümel
Das ist dieses Mal nicht der Fall, und so geht es weiter in den Hof des Hohen Priesters, wo Petrus Jesus dreimal verleugnet – dann kräht der Hahn.
Die Verhandlung vor Pontius Pilatus ist wohl eine der bedrückendsten Szenen in diesem Parcours. Obwohl lediglich ein erhöhter Thronsessel, das römische Hoheitszeichen S.P.Q.R. und viel Kerzenlicht den Saal des römischen Statthalters darstellen, verfehlt diese Installation ihre Wirkung nicht. Ein Mann, dessen Reich erklärtermaßen nicht von dieser Welt ist, wird von einer irdischen Macht verurteilt. „Kreuziget ihn!“ schallt durch den Raum.
Am Kreuz im nächsten Raum kann man den Stein ablegen – und damit auch seine Ängste, Nöte und Sorgen. „Jesus macht uns frei von allem, was uns belastet“, so Blümel. Weiter geht es zum Felsengrab, der Stein ist weggerollt – und jetzt stehen die jungen Menschen wirklich in der totalen Dunkelheit. Dann leuchtet der Schriftzug auf: „Er ist nicht hier.“ Aus diesem Dunkel öffnet sich der Weg ins Helle: „Jesus ist auferstanden“, verkündet Blümel und schließt mit seinem Bekenntnis:
Für mich ist diese Botschaft die beste der Welt.
Nach diesem Gang durch so viel Dunkelheit und Bedrängnis endet der Parcours in der Oase. Ein Bächlein plätschert, Sessel laden zum Ausruhen und Besinnen ein. Man kann seine Eindrücke schriftlich festhalten, ein Gebet aufschreiben oder einfach ein Kreuz basteln.
Der Ostergarten findet noch bis Ostersonntag statt. Anmeldung unter Telefon 0176-30126633 oder E-Mail ostergarten@ejw-rv.de