Es kommen Menschen von Einrichtungen der Stiftung Liebenau, der Keppler-Stiftung, aus dem Kögel-Haus oder von zu Hause. Langsam hat sich der helle Raum gefüllt. Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder anderen Hilfsmitteln finden sich ein. Gleich ertönt das erste Lied, „Bruder Jakob“, und wird als Kanon probiert.
Wenn Sie einen Text auswendig können, dann singen sie ihn
fordert Irmgard Müller auf
Und so folgen Lieder aus alten Zeiten, die Erinnerungen im Gehirn wachrufen, man kann es in den Gesichtern der Singenden lesen, die sich entspannen. Ob beim Kanon „Lobet und preiset ihr Völker den Herrn“ oder „Die Gedanken sind frei“. Nichts jedoch gegen das Lieblingslied aller: „Das Wandern ist des Müllers Lust“. Bei diesem denken viele an die in der Jugend unternommenen Wanderungen zurück. Wie gut passen doch „Der Hahn ist tot“ und die von Christine Metzger vorgelesene Geschichte über die Hühnersuppe zusammen, die man mit dem Messer schneiden muss.
Dieter Held ist begeistert, denn seine Frau Annemarie lacht viel, das Programm gefällt ihr. Mehrmals spricht er liebevoll zu ihr, wenn sie unruhig wird. Für Gudrun Kirsamer ist der Singnachmittag eine willkommene Abwechslung, nachdem es mit dem Singen im Chor nicht mehr so klappt, wie Ehemann Karl-Heinz erzählt.