Andreas Koch meint

Einfach die rote Karte zeigen

Kolumne
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Man sagt mir nach, ein Diplomat zu sein und im Gemeinderat über Fraktionsgrenzen hinweg Brücken bauen zu können. Diese Einschätzung ehrt mich, und ich möchte ihr auch in Zukunft gerecht werden. Nur versperrt mir da seit kurzem ein Hindernis den Weg: Es heißt AfD. 

Wie soll ich mit den drei neu in den Rat gewählten Alternative-für-Deutschland-Abgeordneten umgehen? Was ist nach Thüringen und Sachsen ein angemessenes Verhalten? Und welche Folgen hat das Ganze im Blick auf die Glaubensgeschwister, die überzeugte AfDler sind? 

Unter normalen Umständen würde ich dazu raten, den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen, ihn vielmehr aufzunehmen und daraus einen konstruktiven Dialog zu entwickeln. Kraftvoll würde ich dafür plädieren, auf die anderen zuzugehen, sie ernst zu nehmen und jede Gelegenheit zu nutzen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Vielleicht würde dabei sogar ein Feierabendbier helfen. 

Aber nicht bei der AfD! Wer einen Björn Höcke den Kurs setzen lässt, sich eines menschenverachtenden Vokabulars bedient, einer inhumanen Politik das Wort redet und folgerichtig offiziell als rechtsextrem gilt, ist für mich Teil einer Partei non grata. Mit ihr will und kann ich nicht zusammenarbeiten. Diese Partei non grata ist mitnichten eine normale Partei, wiewohl sie ihren Aufstieg regulären Wahlen verdankt. Auch die richtig Braunen sind legal an die Macht gekommen. Waren sie deshalb Demokraten? 

Nein, mit der AfD gibt es keine ­Gemeinsamkeit – im Großen nicht und nicht im Kleinen! Auch kann ich an ihr meinen Ruf als Diplomat nicht bewähren. Und zu einem habe ich gar keine Lust: mit der AfD ein Feier­abendbier zu trinken. Das Klima wird wohl rauer in unserem Gemeinderat, auf allen anderen politischen Ebenen, vielleicht sogar in der Kirche und der Gesellschaft als Ganzem. Gottgegeben ist das alles freilich nicht. Umkehr ist möglich – auch in der Politik. Zeigen wir der AfD einfach kollektiv die rote Karte! 

Das meint Andreas Koch. Und was meinen Sie?

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