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Lucie Panzer meint

Keine Panik, denn Gott hält uns fest

Eine Frau ist im Gebet vertieft. Kolumne
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Wenn man in Panik gerät, dann kommt man leicht ins Stolpern. Man kann nicht mehr gut schlafen. Auf einmal geht nichts mehr. Wahrscheinlich kennen Sie das auch. Die schwierige Operation, die bevorsteht. Die Probleme in den Familien der Kinder. Schockierende Nachrichten aus aller Welt. Wie soll man da ruhig bleiben? Am liebsten würde ich laut weinen. Oder die Bettdecke über den Kopf ziehen und die Luft anhalten, wie als Kind nach einem bösen Traum. Aber es ist kein Traum. Und weinen und sich verstecken macht ja nichts besser. Panik lähmt einen.

Für die Fastenzeit hat die Aktion „7 Wochen Ohne“ diesmal das Motto „Luft holen. ­Sieben Wochen ohne Panik“ gewählt. Den Fastenkalender lesen ungefähr drei Millionen Menschen. Anscheinend suchen viele einen Rat gegen die Panik.

„Luft holen“ – das Motto hat mich zunächst befremdet. Wenn das so einfach wäre, habe ich gedacht. „Luft holen“ – als ob man sich wie Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen könnte. Das ist mir im Kopf herum gegangen, als ich am ersten Fastensonntag in den Gottesdienst gegangen bin: Sonnenschein, Krokusse und erste Oster­glocken, eine leichte Frühlingsbrise. Luft holen – tut tatsächlich gut, dachte ich da. Und dann haben im Gottesdienst die Posaunen geblasen. Das mag ich besonders gern. Auch eine Art von Luft holen für mich. Und vor allem: Wir haben gesungen. Da muss man durchatmen und hört die anderen. Nach dem Gottesdienst haben die Posaunen vor der Kirche Musik gemacht. Ich bin nach Hause gegangen mit einem fast 400 Jahre alten Lied im Ohr: „Tobe Welt und springe, ich steh hier und singe, in gar sicherer Ruh. Gottes Macht hält mich in acht …“ Da wusste ich wieder: Ich bin nicht allein mit meiner Angst. Gott ist ganz nah. Er hält mich fest. Keine Panik. Das Luft­holen hatte geholfen.

Am Nachmittag haben dann meine Enkel angerufen. „Wie geht es dir, Oma?“ Da habe ich tief durch­geatmet: „Es geht mir gut! Macht euch keine Sorgen!“ Ich bin ja nicht allein – kein Grund zur Panik.

Das meint Lucie Panzer. Und was meinen Sie?

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