Lucie Panzer meint

Lösungen finden statt Probleme beklagen

Kolumne
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Jetzt ist die Fußballeuropameisterschaft schon fast wieder vergessen. Sportfreunde freuen sich stattdessen auf die Olympischen Spiele in Frankreich, die demnächst beginnen. Ich habe mich nie besonders für Fußball interessiert, höchstens, wenn meine Söhne oder jetzt die Enkel mitspielen, irgendwo auf einem Bolzplatz. Aber eine Sache hat mich doch berührt und begeistert: Die abschließende Pressekonferenz der Funktionäre der deutschen Mannschaft, nachdem sie - wohl etwas unglücklich - verloren hatten. Ich habe mir das im Internet angeschaut.. 

Angerührt hat mich Julian Nagelsmann, der Bundestrainer. Er könnte mein Sohn sein, so jung ist er. „Es ist extrem wichtig“, hat er unter anderem gesagt, „dass wir realisieren, in was für einem wunderschönen Land wir leben, landschaftlich, kulturell, aber auch, welche Möglichkeiten wir in dem Land haben, wenn wir zusammenhalten und nicht immer alles schwarz malen“. Und ein bisschen später hat er aus seinen Erfahrungen beim Fußball hinzugefügt: „Man kann ja immer Probleme sehen – und wir haben Probleme im Land – man kann aber auch immer von Lösungen sprechen. … Ob die dann klappen oder nicht, das weiß man nicht, dass muss man probieren. Mut haben, Dinge zu probieren. Und wenn’s dann nicht klappt, den Mut haben, was Neues zu probieren, neue Entscheidungen zu treffen.“.  

Ich war verblüfft: Da hat einer verloren, noch dazu unglücklich verloren. Er ist traurig, kämpft mit den Tränen. Aber er klagt und jammert nicht. Er redet davon, neue Lösungen zu probieren, redet vom weiter machen und dran bleiben. In meiner letzten Kolumne hier im Gemeindeblatt habe ich daran erinnert, dass die ersten Christen die „Leute des neuen Weges“ genannt wurden. Leute also, die etwas Neues angefangen und ausprobiert haben. Es sieht so aus, als ob viele von uns heute der Mut dazu verlassen hätte. Vielleicht können mehr Menschen darauf vertrauen, wenn der Bundestrainer davon spricht. Uns allen, ihm und seiner Mannschaft wünsche ich jedenfalls Erfolg dabei. Am Ende seiner Pressekonferenz hat er ja gesagt: „Dann werden wir halt in zwei Jahren Weltmeister…“  

Das meint Lucie Panzer. Und was meinen Sie?

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