Andreas Koch meint

Redet miteinander, bevor es zu spät ist!

Kolumne
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Krieg, Krieg und nochmals Krieg: Was ist nur los auf dieser Welt? Dabei heißt es doch: „Erfahrung lehrt.“ Jetzt soll es auf deutschem Boden vielleicht noch weitere Mittelstreckenraketen geben. Wegen Russland und dem Angriff auf die Ukraine. Ich bekomme langsam richtig Angst.

Vor Jahren noch war ich von der Politik des Kanzlers Helmut Schmidt überzeugt. Auch da wurde mit Raketen gedroht. Damals hab ich nicht daran gedacht, mit Hunderttausenden anderen zusammen im Bonner Hofgarten gegen den Nato-Doppelbeschluss und in Mutlangen gegen die Pershing-II-Raketen zu demonstrieren. Heute würde ich mich anders entscheiden. 2024 ist nicht 1982, ein Konflikt zwischen zwei Ländern ist längst voll ausgebrochen, und politisch ist mehr denn je die größte Vorsicht geboten. Warum? Weil wir auf einem Pulverfass sitzen, das jederzeit in die Luft gehen kann, und das vor allem deshalb, weil mit Wladimir Putin ein skrupelloser Brandstifter die Zündschnur in Händen hält.

Übertrieben? Ich würde es nicht darauf ankommen lassen, und von daher wundert es mich, dass so viel vom Krieg und so wenig vom Frieden die Rede ist. Klar kann man die Ukraine nicht einfach dem Aggressor Russland überlassen, aber das Heil allein im Militärischen zu suchen, ist genauso falsch. Waffen sind, wenn überhaupt, Silber, Diplomatie ist Gold. Nur wo mit Reden beginnen?

Und noch etwas: Überrascht es Sie nicht auch, wie schnell manche Parteien und Politiker ihre Meinung ändern? In der Raketenfrage ist Grün ja kaum noch von Schwarz zu unterscheiden.

Ein Letztes, nämlich die Rolle der Kirchen. Gerade in einer Zeit, in der sich allzu vieles um den Krieg und eher wenig um den Frieden dreht, sehe ich ihre Rolle darin, nicht besserwisserisch, aber doch kraftvoll daran zu erinnern: „Selig sind, die Frieden stiften“ (Matthäus 5,9).

Krieg, Krieg und nochmals Krieg: Wie lange noch? Redet miteinander, bevor es zu spät ist!

PS: Über den Nahostkonflikt haben wir jetzt noch gar nicht gesprochen.

Das meint Andreas Koch. Und was meinen Sie?

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