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Lucie Panzer meint

Was für ein Künstler!

Ein Künstler bemalt inmitten einer Menschenmenge eine Leinwand. Kolumne
Canva

Es ist schon ein paar Jahre her, da wollte ich mir zu einem schönen neuen Kleid ein Paar neue Schuhe kaufen. Ein Paar rote gefielen mir besonders gut. „Ja, wirklich. Diese Farbe!“, hat die Verkäuferin im Schuhgeschäft zu mir gesagt. „Der sich das überlegt hat, das war ein richtiger Künstler!“ Für ein Paar Damenschuhe fand ich die Begeisterung ein bisschen übertrieben. Aber schön waren sie wirklich und ich habe sie dann auch gekauft.

Zu Hause habe ich es erzählt und meine Kinder ziehen mich bis heute manchmal damit auf. Die „Künstler-Schuhe“ stehen leider nur noch im Regal, ich kann nicht mehr darin gehen. Das Alter! Aber ich habe die Szene im Laden nicht vergessen. So schöne Schuhe – die muss wohl ein Künstler gemacht haben.

Inzwischen ist mir aufgefallen, dass in der Bibel die Menschen genauso von Gott reden. „Wenn ich sehe den Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du gemacht hast“, sagt da einer, und dann: „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name“ (Psalm 8). Vielleicht muss man wirklich bloß richtig hinschauen, damit man sehen kann, wie schön Gott unsere Welt gemacht hat und wie gut er es mit uns meint. Nicht nur im Urlaub der glitzernde See und die Wolkenberge am Himmel – auch bei dem Nachbarschaftsfest, zu dem ich eingeladen bin, und beim Familientreffen vor ein paar Wochen. Wie gut, dass keiner allein sein muss!

Ich weiß, es gibt auch das andere: die Natur wird zerstört, Menschen machen sich gegenseitig das Leben schwer und lassen einander im Stich. Aber das ist eben nicht alles. Man muss hinschauen. Und manchmal braucht man jemanden, der einen darauf aufmerksam macht. Oft bin ich ja selber wie vernagelt, sehe nur noch das Missglückte und Verdorbene.

Halten Sie doch auch mal ganz bewusst nach dem Schönen Ausschau und machen Sie einander darauf aufmerksam. Vielleicht können Sie dann auch sagen: Das muss ein Künstler gewesen sein, der das gemacht hat. Oder sogar: Gott sei Dank!

Das meint Lucie Panzer. Und was meinen Sie?

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