Impuls

Was gibt Halt?

Impuls für den Sonntag Trinitatis: Epheser 1,3-14

Epheser 1,3-14 (in Auszügen) 

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war. Er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn.

Markus Frasch
Foto: privat
Pfarrer Markus Frasch ist Dekan in Böblingen

Was trägt? Was gibt Halt in einer haltlosen Welt? Der Verfasser unseres Textes lobt und preist Jesus Christus als den, der eins ist und schon immer eins war mit Gott, dem Schöpfer der Welt. Denn in seiner Glaubensbeziehung zu Jesus hat er den Halt gefunden, den die Welt ihm nicht geben kann.

Dass die Welt ein unsicherer Ort ist, spüren wir klar und deutlich. Vieles, was uns unumstößlich vorkam, wird heute in Frage gestellt: Wird unser Land eine Demokratie bleiben? Haben wir eine Zukunft in Frieden und Sicherheit? Werden unsere Kinder und Kindeskinder auf dem Planeten Erde noch gut leben können?

Viele Menschen haben große Sorgen, weil alte Gewissheiten verloren gegangen sind. Wo können wir in so einer Lage Halt und Zuversicht finden? Manche suchen Halt darin, dass sie ihr Weltbild als absolute Wahrheit verteidigen und diejenigen strikt ablehnen, die ihre Sicht nicht teilen. Das gibt es in politischer, aber auch in religiöser Hinsicht. Wer seine persönliche Überzeugung als die absolute Wahrheit hinstellt, die nicht hinterfragt werden darf, tut das meist aus Angst. Ein solch verkrampftes Festhalten an scheinbar letzten Wahrheiten wird aber leicht zu Fanatismus. Dann schrecken Menschen auch vor Gewalt nicht zurück, nur um die eigene Wahrheit zu verabsolutieren.

Dahinter steht ein gravierender Irrtum. Denn es gibt in unserer Welt keine absolute Wahrheit. Unsere Welt ist vergänglich. Und damit ist alles, was wir haben, was wir tun, und auch alles, was wir für wahr halten, vergänglich. Alles Irdische ist vorläufig und kann niemals einen absoluten Halt geben.

Um die Veränderbarkeit der Welt zu ertragen, brauchen wir einen Halt von außerhalb der Welt. Darum preist der Verfasser unseres Bibeltextes Jesus Christus. Denn in ihm ist Gott Mensch geworden und zugleich Gott geblieben. Weil er Mensch wurde, können wir zu ihm in eine lebendige Beziehung treten. Weil er zugleich Gott ist, finden wir in ihm den wahren Halt, der nicht der Vergänglichkeit unterliegt. Entscheidend ist: Dieser Halt ist eine lebendige Glaubensbeziehung. Es geht um eine innerliche Gewissheit, ein Getragen-Sein im Herzen, ein Sich, Festmachen an Gottes unumstößlicher Liebe.

So lassen Sie sich, liebe Leserin, lieber Leser, von unserem Bibeltext mit -hineinnehmen in das Lob Jesu Christi, der eins ist mit Gott, dem Schöpfer der Welt. Lassen Sie sich auf die Liebe ein, die Gott Ihnen durch Jesus Christus schenkt. Spüren Sie, wie diese göttliche Liebe Sie innerlich trägt und hält. Mit dieser Kraft Gottes in Ihrem Herzen werden Sie die Unsicherheit der Welt besser aushalten. Denn egal, was passiert, die Liebe Gottes in Christus ist der Fels, der Sie trägt.

Gebet

Herr Jesus Christus, ich danke dir für deine Liebe. Du bist Mensch geworden, um bei uns zu sein. Gib mir Halt in meiner Seele, damit ich mich getragen weiß in dieser Welt. Ich preise dich, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und Leben schenkst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Den geistlichen Impuls für jeden Tag finden Sie im AndachtsCast.

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