Der Start ist verheißungsvoll. Als der Entwicklungsingenieur Helmut Keller 1987 in die Firma Daimler eintritt, machte er bald eine erfreuliche Entdeckung: In seiner Waiblinger Versuchsabteilung gab es vier Kollegen, für die – so wie für ihn – der christliche Glaube eine wichtige Rolle spielte. Bald entsteht die Idee, sich wöchentlich in der Mittagspause zu treffen, um zu sprechen und gemeinsam zu beten – für die Firma, für die Kolleginnen und Kollegen, für alles, was sie umtreibt.
Helmut Keller, der später auch an den Standorten Esslingen und Sindelfingen arbeitete, lernte immer mehr Menschen kennen, die vor dem Mittagessen in der Kantine die Hände falteten. Er vernetzte die Christen. 2006 standen über 150 Personen auf seiner Liste, die er zu dem seither jährlich im November stattfindenden „Christentreffen unterm Stern“ nach Weinstadt-Beutelsbach einlädt. Die von Musik und Lobpreis umrahmten Christentreffen mit inzwischen rund 600 Besucherinnen und Besuchern machen Mut, Christsein im Beruf zu leben.
Nach jedem Christentreffen entstehen zwei bis drei neue Gebetskreise, inzwischen sind es über 50
berichtet Helmut Keller.
Größe, Art und Ablauf der einzelnen Gebetskreise seien durchaus unterschiedlich, hätten aber denselben Schwerpunkt: das Gebet für die Mitarbeiter und das Unternehmen. In Sindelfingen trifft man sich wöchentlich über Mittag im Besprechungsraum oder läuft draußen eine Runde, tauscht sich darüber aus, wofür man dankbar ist und betet für Personen im beruflichen Umfeld. Auch eine Kurzandacht ist dabei.
„Virtuelle und hybride Gebetstreffen wie in Untertürkheim und Vaihingen sind für viele ebenfalls eine gute Möglichkeit“, erklärt Moses, der meist im Homeoffice arbeitet. Mitarbeitende in der Produktion finden schwieriger einen Raum. Betende in Hedelfingen wurden daher kreativ und trafen sich über viele Jahre im Keller des Werkes – wie in einer Katakombe. Einen virtuellen Gebetskreis gibt es auch speziell für Führungskräfte, die bei schwierigen Entscheidungen oft einsam seien, sowie für Rentner von Mercedes-Benz und Daimler Truck.
Als 1997 die A-Klasse in Schweden vorgestellt wurde, brachte ein Journalist den Wagen zum Kippen. Der misslungene Fahrstabilitätstest oder Elchtest wurde öffentlich – eine PR-Katastrophe bahnte sich an. Dass das Problem mithilfe der Stabilitätskontrolle ESP gelöst werden konnte und sich die A-Klasse gut verkaufte, das haben die „Christen bei Daimler & Benz“ als Eingreifen Gottes erlebt, als Antwort auf viele Gebete.
Mehr über „Christen bei Daimler & Benz” auf ihrer Webseite.