Schon in den 80er Jahren war das Geld knapp
Der Gedanke, kirchliche Gebiete zusammenzulegen, gärt schon länger. „Der Kirche geht das Geld aus“, stellte Dekan Ulrich Bernecker 1998 vor der Weikersheimer Bezirkssynode fest. Neben der Zusammenlegung mehrerer Orte zu einer Pfarrei sollten auch größere Kirchenbezirke gebildet werden, am besten deckungsgleich mit den Landkreisen. Das war eine Herausforderung für Weikersheim im hohenlohischen Tauberfranken, an der nördlichsten Spitze der Landeskirche. Der größte Teil des Main-Tauber-Kreises mit den zwei Bezirken Adelsheim-Boxberg und Wertheim war und ist ja badisch.
Viele Verbindungen nach Baden
Unter den Synodalen gab es Unruhe: Manche befürchteten, man werde „nach Baden abgeschoben“. Der Oberkirchenrat musste deutlich machen, dass der Weikersheimer Bezirk Teil der württembergischen Landeskirche bleibt. Immerhin: Drei Jahre später gründete man auf Landkreisebene ein „Diakonisches Werk“ mit badischer Geschäftsführung.
Ebenfalls 2001 entstand eine kreisweite ökumenische Notfallseelsorge. Zu den anderen Hohenloher Bezirken hatte Weikersheim damals hingegen wenig Verbindungen. Zur Landessynode wählte man im Wahlkreis Crailsheim-Blaufelden-Weikersheim. Es gab darüber hinaus eine gemeinsame Homepage, die evangelische Erwachsenenbildung wird seit 1997 aus Künzelsau geleitet und 2002 wurde Weikersheim der Verwaltungsstelle Öhringen zugeordnet. Zum Bezirk des Schuldekans in Bad Mergentheim gehörte auch Künzelsau, seit 2004 wurde Weikersheim vom Crailsheimer Schuldekan betreut.
Fusion wird seit 2022 geplant
Im Jahr 2021 begannen die Dekane mit der Umsetzung der vom Oberkirchenrat gewünschten Fusion von Kirchenbezirken. 15 der rund 45 Dekansstellen sollten eingespart werden, ein Bezirk zwischen 40.000 und 70.000 Gemeindemitglieder umfassen. Der traditionsreiche Weikersheimer Bezirk – einen „Spezialsuperintendenten“ gibt es hier seit 1571 – hatte dagegen gerade einmal 17.000.
Die Weikersheimer Bezirkssynode wurde im Herbst 2022 darüber informiert, dass vom Oberkirchenrat eine Kooperation mit den Kirchenbezirken Künzelsau und Öhringen vorgesehen sei. Die Synodalen akzeptierten das ohne größere Diskussion, beschlossen die Einsetzung einer gemeinsamen Steuerungsgruppe und ein Jahr später die Vereinbarung zur Fusion zum 1. Januar 2025. Der neue Kirchenbezirk soll „Evangelischer Kirchenbezirk Hohenlohe“ heißen, Dekanatssitz ist Öhringen.
Zusammenarbeit schon vor der Fusion
Wegen des im Sommer beginnenden Schuljahrs hat der Öhringer Schuldekan Til Eibe-Seiffart bereits am 1. Juli dieses Jahres den Weikersheimer Bereich übernommen. Solange Renate Meixner noch Dekanin in Weikersheim ist, bleibt sie geschäftsführende Hohenloher Dekanin. In Öhringen soll es einen weiteren Dekan ohne Geschäftsführung geben. Die Weikersheimer Bezirkssynode kam am 15. November zum letzten Mal öffentlich zusammen. Die neue Bezirkssynode soll künftig vorwiegend im zentral gelegenen Künzelsau tagen.