Mit der letzten Lebensphase setzt sich kaum jemand gerne auseinander. Dabei ist es wichtig, zum Beispiel über den ambulanten Hospizdienst Bescheid zu wissen. Dort arbeiten Ehrenamtliche, die Menschen in deren Umgebung begleiten und die sich Zeit zum Zuhören nehmen, auch für die oft überforderten Angehörigen. Dass es diesen kostenlosen Dienst gibt, muss immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden. Durch die Pandemie sind die Kooperationen mit anderen Einrichtungen und die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen weggefallen. Dort einfach wieder anzuknüpfen, ist nicht so leicht:
Wir müssen quasi bei null anfangen und betonen, dass wir kein stationäres Hospiz sind, sondern zu den Menschen kommen.
Maren Hettler-Wiedemann
Maren Hettler-Wiedemann ist seit Januar 2023 Koordinatorin des ökumenischen Hospizdienstes Leintal. Ihre Vorgängerin entschied sich noch in der Einarbeitungszeit für einen anderen Weg, sodass die Stelle nach der Pandemie eine Zeitlang vakant war. Die Öffentlichkeitsarbeit ruhte ebenfalls. Das ändert sich jetzt.
Maren Hettler-Wiedemann hat schon einige Projekte umgesetzt und fühlt sich am richtigen Platz. Seit Januar steht ihr Janika Leopold als Stellvertreterin zur Seite. Die 34-jährige Gesundheits- und Krankenpflegerin ist beim Projekttag, bei dem Ideen für künftige Aktionen gesammelt werden, voll dabei. Wie die Hospizhelferinnen auch, die eine Pinnwand mit kreativen Vorschlägen füllen, um den Hospizdienst voranzubringen. „Die Homepage sollte modernisiert werden, wir müssen mehr über Social Media machen, und wir brauchen einen sichtbaren Hinweis am Eingang der Diakoniestation und auf dem Klingelschild,“ sagt Janika Leopold. Flyer sollen über den Dienst informieren und auf Spendenmöglichkeiten hinweisen.
Die Verwendung der Spenden sollte aufgeschlüsselt werden. Dass wir die brauchen, ist vielen nicht bewusst.
Maren Hettler-Wiedemann.
Sie verweist auf den Wirtschafts- und Haushaltsplan, mit dem auch der Hospizdienst, unter der Trägerschaft der Diakoniestation, arbeitet.
Der Förderanteil der Krankenkassen richtet sich nach der Zahl der ehrenamtlich Mitarbeitenden und der Zahl der Begleitungen. Die monatliche Unterstützung der Kirchengemeinden im Leintal deckt die Kosten nicht. Für die mehrwöchigen Qualifikationskurse zum Hospizhelfer wird nur ein geringer Eigenanteil verlangt. Die Begleitung ist kostenlos.
Man könne doch Firmen und Stiftungen als mögliche Unterstützer anschreiben, lautet ein weiterer Vorschlag. Über Benefizkonzerte bekommen gemeinnützige Einrichtungen ebenfalls mehr Aufmerksamkeit. „Die letzte Mahlzeit“ mit dem Rezept eines regionalen Hobbykochs wird vorgeschlagen, außerdem ein Theaterstück, Poetry Slam, eine Wanderausstellung in der Kirche, eine Friedhofsführung zu den verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten oder eine Sterbe-Meditation.
Die Hospizhelferinnen wünschen sich einheitliche T-Shirts für die Aktionen, die gut aussehen sollten, denn damit wird die Einrichtung nach außen präsentiert.
Wir müssen immer wieder erzählen, dass die psychosoziale Betreuung bei uns im Mittelpunkt steht, dass wir aber ganz normale Menschen sind. Hospizhelfer kann jeder werden, der an der Schulung teilgenommen hat.
Maren Hettler-Wiedemann