Seelsorger-Ausbildung an acht Wochenenden
Der Kurs in Bad Mergentheim, an dem fünf Frauen und ein Mann teilnahmen, startete im November 2022 und erstreckte sich über acht Wochenenden. Rahel Mack, Pfarrerin und Studienleiterin am Seelsorge-Seminar, war dabei. Die Station im Krankenhaus oder im Heim, auf der die Teilnehmer während der Ausbildung waren, ist ihr Arbeitsfeld geblieben. Nun folgten kirchliche Amtsverpflichtung, Zertifikatsübergabe und Aussendung.
Für die Teilnehmerinnen und den Teilnehmer war der Kurs genau richtig. Cordula Günther stellte fest, sie habe gelernt, „die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und danach zu handeln“. Bisher habe sie im Besuchsdienst Einfühlungsvermögen und Gottvertrauen eingesetzt – jetzt wisse sie mehr über Gesprächsführung und Krankheitsbilder. Sie könne den Erkrankten besser zuhören und dabei Verständnis und Zugewandtheit ausstrahlen.
Schon immer habe er Seelsorger sein wollen, betonte Peter Johannsen. Jetzt, im Ruhestand, habe sich die Chance ergeben, freie Zeit mit einer „herausfordernden, doch sinnstiftenden Tätigkeit“ auszufüllen. Es erfordere Mut, an einer Krankenhaustür anzuklopfen, die Rollenspiele im Kurs hätten gutgetan. Die Auseinandersetzung mit Kommunikation, der Balance von Nähe und Distanz, die Beschäftigung mit dem eigenen Glauben und der Rolle im Gespräch seien wichtig gewesen.
Als Krankenschwester ist Monika Teichmann schon lange im katholischen Pflegeheim „Carolinum“ in Bad Mergentheim tätig. Sie freut sich, für die Senioren jetzt auch als Seelsorgerin da sein zu können, ehrenamtlich und ohne Zeitdruck. Im Kurs habe sie gelernt, „meine eigenen Grenzen zu erkennen und dazu zu stehen“. Sie biete „ein hörendes Herz für die Sorgen und Nöte am Lebensabend und Raum für Geborgenheit“ an.
Wir brauchen diese ehrenamtlichen Seelsorger
sagt Pfarrerin Rahel Mack