Eine enge Gemeinschaft entstand, die auch viele Kontakte zu den Blaubeurer Seminaristen pflegte. Im Horst trafen sich Jungschar und Jugendkreise, es wurden christliche Heim- und Bibelabende abgehalten. „Dieser Krieg ist längst verloren“, dieser Satz unter Arbeitskollegen reichte, um Hans Hermann 1943 als verheirateter Mann mit fünf Kindern ins Gefängnis zu bringen. Wegen „defätistischer“ und „wehrkraftzersetzender“ Äußerungen wurde er am Arbeitsplatz inhaftiert und saß für acht Wochen im Untersuchungsgefängnis in Ulm. Seine Familie erfuhr nichts über sein Schicksal. Ein ehemaliger Seminarist und Freund aus der Horsthäusle-Gruppe konnte als Offizier und Frontkämpfer seine Entlassung aus der Haft bewirken.
Die Seminare waren schon bald nach der Machtergreifung der Nazis 1933 gefährdet. Kultminister Christian Morgenthaler sah in ihnen „einen Fremdkörper im NS-Staat.“ In Blaubeuren war Fritz Veigel von 1931 bis 1934 Stadtvikar und Repetent am Seminar, sowie Mitglied im Kirchengemeinderat. Er war Vorreiter der Deutschen Christen, bereits als Schüler hatte er sich als „Apostel Hitlers“ gefühlt.
Die Machtübernahme der Nazis nahm Veigel als „Gotteswunder der deutschen Errettung“ wahr und als Chance der „Verjüngung und Gesundung der Kirche“ (Zitate aus Veigels 1933 erschienenem Buch: Die braune Kirche). Er berichtet 1933 dem Kirchenpräsidenten von seinen Plänen, durch einen Zusammenschluss junger, dem Nationalsozialismus aufgeschlossener Theologen die Grundlage für einen neuen Pfarrerstand zu schaffen. Im Brief freute er sich „über politische Schulungsabende unseres Seminar-SA-Trupps.“